ADHS – ADS Facharzt 29549 Bad Bevensen: Dr. Martin Winkler

ADS – Wie und Wann habt Ihr es gemerkt?

ADS Wie und Wann habt Ihr es gemerkt?

Mich würde mal interessieren, wann/wie Ihr gemerkt habt, dass Ihr oder Euer Kind ADS/ADHS habt.Bei mir ist es jetzt mit 21 festgestellt worden.
Gruß Kati

babyalter

 

 

 

Hi Kati,
bei uns war der Ausschlag gebende Punkt der letzte Sommerurlaub.

 

 

 

 

Kinder total unausgeglichen. Leben auf dem Bauernhof mit rumlaufen bis 21.30 Uhr, keinen roten Pfaden, schlafen müssen in einem gemeinsamen Zimmer war für die beiden unmöglich. Alles was eigentlich Spaß macht, hat die beiden nur aufgewühlt….runterfahren unmöglich…schon morgens ging das Heulen los…Eis kaufen war kein Akt der Freude sondern artete in Tränen aus…Schwimmbad wurde zur Tortur…ständiges aufeinander Rumhacken der beiden…und und und…ich hatte Magenschmerzen nach dem Urlaub…

 

Dass mein Sohn anders als Gleichaltrige war, habe ich mit 6 Monaten bemerkt.

Mit 3 Jahren habe ich das erste Mal von ADHS gehört und drüber nachgedacht.
Mit fast 7 wurde es diagostiziert.
Mit 9 war es weg.

Anhaltspunkte:

Wenn du von 7 Tagen die Woche nur 6 mal die Tagesschau sehen kannst, weil ansonsten nur Geschrei in der Bude ist…
Wenn die Kinder „einfache“ Tätigkeiten wie Anziehen, Ausziehen, Zähneputzen, etc. nur mit „Betreuung“ schaffen
Wenn ihr nicht mal mehr ins Restaurant gehen könnt, ohne aufzufallen…
Wenn jegliche „Extrawürste“ mit Heulen und Schreien „belohnt“ werden
Wenn der Einkaufsbummel zur Tortur wird
Wenn du selber nur noch mit viel Bier und Zigaretten runterfahren kannst
Wenn du abends erst einschläfst wenn „alles erledigt“ ist
Wenn du morgens aufwachst und deine ersten Gedanken den Aufgaben des Tages glitten und und planst und tust und machst gedanklich den ganzen Tag durch
Wenn du 5 mal auf dein Flugticket guckst und du dir trotzdem nicht merken kannst, dass dein Sitzplatz 6D ist
Wenn du nach einem Granaten-tag um 24.00 Uhr nach Hause kommst und trotzdem nicht ins Bett gehen kannst, obwohl du hundemüde bist
Wenn du Leute abends anrufst und als Antwort kommt: So spät konntest ja nur du sein
Wenn dein Mundwerk rattert, zu jedem Thema und viel persönliche Verletzlichkeiten rauskommen
Wenn du ruhiger wirst, weil du unter Strom stehst und 5 Sachen auf einmal machst
Wenn die Kinder nicht mal 5 Minuten ruhig am Tisch sitzen können
Wenn Strafen völlig ignoriert werden
Wenn die Kinder abends 2 Stunden brauchen um „herunterzufahren“
Wenn sich Verwandte und Bekannte nur noch selten blicken lassen, weil ihnen das zu viel wird
Wenn die Kinder schon morgens wieder topfit sind
Wenn du selber abends nicht schlafen kannst, weil du nachmittags 20 Minuten auf dem Sofa ruhen konntest
Wenn du die 6 Sache einfach vergisst
Wenn du Telefonate vergisst, nur weil kurz darauf was anderes passierte
Wenn du durch Ritalin und Co. ruhiger wirst
Wenn deine Birne rattert ohne ende und du nicht „Nichts denken“ kannst
Wenn dir sobald u dich gesetzt hast tausend Sachen einfallen, um wieder aufzuspringen
Wenn du immer der letzte bist auf den Partys
Wenn du ein Zwei-Hochzeits-Tänzer bist

und, und, und…

Hallo Ihr Beiden,
vielen Dank für Eure Antworten.
Mit welchem Medikament habt Ihr bzw. Eure Kinder schon Erfahrungen gemacht.
LG Kati

Hallo Kati,
wie bist du denn darauf gekommen, dich testen zu lassen?
Gruß
Lilalu

Hallo Lilalu,
ich war immer müde und abgeschlagen/unausgeglichen und bin deswegen beim Art gewesen, der mich wiederum zur Fachärztin überwies.

Die vermutete sehr schnell dass ich ADS habe.
Und wie war das bei dir? Welche Medikamente bekommst Du?

Hallo zusammen,
ich bin neu hier, da unser Sohn auch ADHS hat und ich manchmal echt verzweife!

Wie wir es bemerkt haben, das unser Sohnemann (11 Jahre) ADHS hat:
Ich selbst habe immer gesagt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er konnte keine fünf Minuten ruhig sitzen und war immer hibbelig und echt nervig. Auf der Couch hat er sprichwörtlich die Füße zur Decke gestreckt und sich in allen Himmelsrichtungen gedreht. Er hat alle in den Wahnsinn getrieben!

Aus einem anderen Grund war er war 4 1/2 Monate in einer Tagesklinik, die aber bei der Nachfrage, ob er die Krankheit hat, verneint wurde. Gut, da sie ja auch damit zu tun hatten, war ich erst mal ruhig und dachte, es würde schon stimmen. Das Zusammenleben mit ihm war der reinste Horror und da ich Hausfrau bin, und für die Kinder da bin, war ich abend fix und fertig und habe oft heulen müssen. Selbst die Kinderärztin hat es nicht bemerkt. Obwohl ich bei irgendwelchen Untersuchungen immer genervt war und die Sprechstunden-Damen alles mitbekommen haben, kam nie eine Äußerung.

Gewissheit haben wir erst viel später bekommen, da eine Arbeitskollegin meines Mannes auch ein Kind hat, welches Probleme hatte. Sie hat uns einen Arzt empfohlen und wir haben ganz schnell einen Termin machen lassen. Nach einem Test stand es fest, dass er ADHS hat. Seitdem ist er in Behandlung und bekommt auch Medis. Trotzdem bringt mich der Junge um den Verstand. Vor allem ist er permanent an seinem Bruder dran und ärgert ihn wo er nur kann. Schuld sind aber immer nur die Anderen!

Er war in diesem Jahr eine Woche auf Klassenfahrt und es war zu hause herrlich ruhig- wie im Urlaub. Kein Streit und es war echt toll. Als er dann wieder gekommen ist, ging alles wieder von vorne los.

Manchmal sage ich zu mir, dass es besser wäre, wenn er nicht mehr bei uns leben würde.

Es ist echt nicht einfach, mit einem ADHS Kind zusammen zu leben, vor allem, wenn man selbst noch krank ist.

Danke fürs zuhören…
dragonheard

AD(H)S und Endlich ein Erfolgserlebnis

AD(H)S und endlich ein Erfolgserlebnis

Hallo,
ich möchte an dieser Stelle eine positve Geschichte veröffentlichen und hoffe, dass eventuell dadurch auch anderen ADS Kinder geholfen werden kann. Ich bin Mutter von 2 Kindern (Sohn jetzt 13 Jahre / ADS wurde vor 6 Jahren diagnostiziert) (Tochter 15 Jahre / alles in Ordnung)

erziehung

Vor einem Jahr ist bei uns zu Haus und in der Schule alles eskaliert. Mein Sohn hatte einen absoluten Leistungsabfall, machte alle Klappen zu, sein Sozialverhalten war die reinste Katastrophe und weder die Lehrer noch wir als Eltern wussten keinen Rat mehr.

– Arbeitsverhalten Note: 5
– Sozialverhalten Note: 5

andere Fächer schwacher 4 er und 3er Note
…. und eine 5 in Biologie

Es war ein Desaster und alle wieder mal am Ende.

Folgende Gedanken gingen mir durch den Kopf:

Wenn er sich mehr im mündlichen beteiligt, bekommt er mehr von Unterricht mit, stärkt seine Konzentration, schreibt bessere Noten und bekommt das so wichtige „Lob“ von Lehrern und auch von seiner Familie.

Dieses zu erreichen geht natürlich nur in Zusammenarbeit mit den Lehrern und somit kam die Idee einen Hausaufgaben Zettel zu entwerfen.

Jetzt werden viele sagen …. aber dafür gibt es doch das Hausaufgaben Heft. Das ist auch richtig aber kennen Sie auch die Problematik von dem Hausaufgaben Heft ?

– Aufgrund der Größe des Heftes war dieses öfters bei meinem Sohn abhanden gekommen.

– wenn er es nicht schnell genug im Unterricht gefunden hat, notierte er sich die Hausaufgaben nicht und vergaß die Hälfte.

– wenn er sich die Hausaufgaben aufgeschrieben hatte, war die Schrift aufgrund der sehr kleinen Zeilen so schlecht, dass er zu Hause seine eigenen Notizen nicht mehr lesen konnte.

Die Lehrer schrieben sehr oft Notizen in das Hausaufgabenheft.

– Die Lehrer schrieben sehr oft Notizen in das Hausaufgabenheft. Diese kamen zum größten Teil erst gar nicht bei mir an, weil entweder das Heft verschwunden war oder die Seite von meinen Sohn herausgerissen worden ist.

Folgende Ziele habe ich nach knapp einen Jahr erreicht:

– Arbeitsverhalten und Sozialverhalten Note: 3

– alle anderen Fächer Note 3 (bedingt auch durch die gute Mitarbeit im Unterricht)

– mein Sohn hat gelernt sich im Unterricht besser zu konzentrieren

– mittlerweile wenden die Lehrer (Realschule) auch dieses Prinzip erfolgreich bei anderen Schülern mit einer Konzentrationsschwäche an.

Die Funtionsweise:
Der erste Gedanke war, dass ich das Hausaufgabenheft komplett abschaffe und dieses Heft durch einen Hausaufgaben Zettel ersetze.

Mein Sohn bekommt jeden Tag einen Zettel mit in die Schule für den er auch verantwortlich ist.

Der Zettel ist eine Din A 4 Seite, also groß genug um für 6 Unterrichtsfächer übersichtlich seine Hausaufgaben zu notieren. Zusätzlich wird für jeden Tag die Mitarbeit von den Lehrern anhand Smileys bewertet. Somit bekommen auch Sie als Eltern einen täglichen Bericht, wie Ihr Kind sich in der Schule verhält oder auch mitarbeitet, können Schwierigkeiten schneller erkennen und eingreifen.

Folgende Vereinbarungen traf ich mit meinen Sohn (Dieses ist natürlich jedem freigestellt)

Wir hatten ein sehr ruhiges Gespräch und dabei überreichte ich ihm meinen Hausaufgaben Zettel und besprach folgendes nach dem Prinzip “ Du gibts mir , ich gebe Dir “ mit ihm:

Als erstes teilte ich ihm mit, dass ab heute absoluter „Bildschirmverbot“ sei. Das heißt kein Fernsehen, keine Playstation, kein Computer. Im gleichem Atemzug gab ich ihm die Option sich dieses aber täglich durch eine gute Mitarbeit zu verdienen. Wenn er mir täglich 3 gute Bewertungen (3 Smileys) mit nach Hause bringt, kann er ab 19:00 Uhr die Bildschirme wieder nutzen…. bringt er mir 4 gute Bewertungen nach Hause kann er bereits ab 18:00 Uhr die Bildschirme nutzen. Erstaunlicher Weise verstand er dieses Prinzip auf Anhieb, blieb sehr ruhig und erklärte sich damit einverstanden.

Des Weiteren teilte ich meinem Sohn mit, dass alle Hausaufgaben auf diesen Zettel aufgeschrieben werden und jeweils von dem zuständigen Lehrer abgezeichnet werden. Auch wenn er in einem Fach keine Hausaufgaben auf hat, ist dieses vom Lehrer abzuzeichnen. Hier nörgelte er zwar, weil er mit dem Zettel jedesmal zum Pult gehen muss, erklärte sich aber auch damit einverstanden.

Vergisst er den Zettel egal wo auch immer, Bildschirmverbot. Er alleine ist verantwortlich für diesen einen Zettel.

Die Hausaufgaben musste er mir täglich vorlegen und ich habe diese mit dem Zettel auf Vollständigkeit verglichen. Wenn ich die Schrift nicht lesen konnte, musste er die Hausaufgaben nochmals machen. Somit lernete er von Zeit zu Zeit seine Hausaufgaben ordentlicher zu gestalten.

Der erste Tag mit dem Hausaufgaben Zettel

Ich muss gestehen, dass ich ziemlich aufgeregt war. Ich hatte vorher nicht mit den Lehrern darüber gesprochen und hoffte, dass sie einfach mitmachen würden.

14:00 Uhr mein Sohn kam von der Schule nach Hause und hatte Tränen in den Augen. Ich fragte ihn was los sei und er antwortete, dass der Zettel nicht da sei und er heute 4 Smileys von den Lehrern bekommen hat. Ich merkte anhand seiner Reaktionen, dass er mir die Wahrheit erzählte konnte aber jetzt schon am ersten Tag die aufgestellten Regeln nicht brechen. Somit sagte ich zu ihm “ kein Zettel, kein Bildschirm“. Gleichzeitig merkte ich im Gespräch, dass ihn das Bildschirmverbot egal war, sondern er uns nur die 4 guten Bewertungen zeigen wollte. Er zog sich seine Inliner an, teilte mir mit, dass er zurück in die Schule fährt und den Zettel holt. (die Schule liegt 4 Kilometer entfernt). 1 1/2 Stunden später war er mit dem Zettel und seinen 4 Smileys wieder da.

Von diesen Tag an wusste ich, dass ich eventuell mit diesem Zettel die Leistungen meines Sohnes verbessern kann. Allein die Tatsache, dass er am ersten Tag von 4 Lehrern aufgrund seiner Bemühungen ein Lächeln bekommen hat war für ihn viel wert. Ab diesem Tag hat er nie wieder seinen Zettel vergessen.

Was habe ich nach knapp einem Jahr erreicht ?

– mittlerweile bringt mir mein Sohn durchschnittlich zwischen 4 und 5 gute Bewertungen mit nach Hause. Das heißt hierduch hat sich die mündliche Note bei den Lehrern deutlich verbessert.

– durch die mündliche Mitarbeit fällt es ihm leichter und schneller seine Hausaufgaben zu machen.

– dadurch haben sich auch seine schriftlichen Noten verbessert.

– Er schwätzt nicht mehr viel und ist deutlich weniger abgelenkt weil er sich auf den Unterricht konzentrieren will.

– Beschwerden der Lehrer sind deutlich zurückgegangen.

– Mein Sohn bekommt mehr Lob durch die Lehrer.

– andere Kinder wenden sich ihm wieder zu.

Hallo anna77,
das klingt ja wirklich gut – und es ist schön, wenn wir über das Forum auch Anregungen bekommen.
Leider habe ich bei uns in Schulen schon oft die Erfahrung machen müssen, daß die Lehrer nicht bereit waren, bei ähnlichen Aktionen mitzuwirken. Vor allem bei Jugendlichen kam schnell der Satz: „für sowas habe ich keine Zeit und der Jugendliche muss das in dem Alter selber schaffen“.
Toll, wenn Du andere Erfahrungen damit gemacht hast.

Da ich ADS-Elterntrainerin bin, würde ich gerne diese Idee auch bei Trainings einbringen – ist das möglich?

Ach ja – wenn ich den zweiten Bogen – den für Jugendliche, ausdrucken möchte, lande ich immer beim Smileybogen…

Viele Grüße und weiterhin so viel Erfolg,
Lilalu

Können sich ADS-ADHS Retardmedikamente abschwächen

Können sich ADS-ADHS Retardmedikamente abschwächen?

Unsere kleine ADS-Geschichte.

742252_web_R_by_Christian Daum_pixelio.deMein Großer (inzwischen 10)war schon immer ein kleiner Träumer. Der Lehrer in der ersten, zweiten Klasse sagte, das er nie stört, dafür gerne in die Wolken guckt, irgendwelche Sachen malt, vor sich hinträumt und in der Regel immer irgendetwas in den Händen hat, um damit rumzuspielen. Radiegummi, Stifte, Lineal…. Nur mit konzentriert dem Unterricht folgen war das immer so eine Sache. Aber nach Aussage des Lehrers dabei überhaupt nicht dumm – sonst würde er bei der ganzen Träumerei ja nicht mehr mitkommen.

Foto: Christian Daum / pixelio.de

Bis in die dritte Klasse rein haben wir immer noch gedacht, naja, ist halt sein Naturell, das wird schon noch.
Hat sich aber nicht gegeben. Im Laufe des 3. Schuljahres hatten wir dann einige Gespräche mit der neuen Lehrerein, bei denen wir erst feinmotorische etc. vermutet hatten. Zum Anfang des 4. Schuljahres wurde dann die ADS festgestellt – keine feinmotorischen Probleme. Anfangs mit 18mg Concerta Retard behandelt, was kaum Erfolg hatte. Dann auf 36mg Retard umgestellt. Da haben wir einen gewaltigen Sprung nach vorne festgestellt. Seine „Sauklaue“ wurde plötzlich zu einer geordneten, leserlichen Schrift( bei weitem keine Schönschrift, aber immerhin). Die Lehrerin stellte fest, das er „bei ihr“ war, und nicht in irgendwelchen Tagträumen unterwegs. Die Hausaufgaben waren kein täglicher Kampf mehr, in dem er oft resignierte und teilweise auch anfing zu weinen, weil ihm alles zuviel wurde. Ich mußte nicht mehr zigmal auffordern die Hausaufgaben zu Ende zu machen geschweige denn, sie überhaupt erst anzufangen. Mit eigenem Elan seinerseits klappte es fast auf einmal ohne diese Verzweiflung in ihm. Und in Mathe schaffte er es, sich um eine Note im Zeugnis auf 3 zu verbessern. Alle anderen Fächer sind okay und er hat auch eine Realschulempfehlung geschafft. Laut seiner eigenen Aussage würde er gerne aufs Gymnasium – weil man da mehr und länger lernt! Oder zumindest Realschule. So seine Meinung.

Jetzt aber unser Problem. Seit einigen Wochen scheint das Concerta in der Wirkung nachzulassen. Gibt es so etwas???
Es ist zwar noch besser als ursprünglich ohne Medikamente, aber nicht gerade toll. Die Lehrerin muß ihn wieder ständig ermahnen aufzupassen. Außerdem liegt er im Arbeitstempo wieder ziemlich hinter der Klasse, bringt Aufgaben oft nicht zu Ende, von Zusatzaufgaben ganz zu schweigen. Die Hausaufgaben sind auch wieder mit einiger Aufforderungsarbeit verbunden. Und die „Sauklaue“ hat sich auch wieder eingeschlichen.
Laut Rücksprache mit dem Arzt haben wir auf 40mg Medikenet Retard umgestellt, wegen der besseren Ausschüttung während der Schulzeit. Leider ohne große Änderung.
Nochmals Rücksprache mit dem Arzt. Er sagte mir, man könnte bei einem ADS-Kind nie von einem Idealzustand ausgehen ( tu ich ja auch nicht, aber wenn er im Arbeitstempo so hinterherhängt?). Ich sagte ihm, dass die Kinder ab der 5.Klasse doch zunehmend selbstständig arbeiten müssten. Er meinte, von dem Gedanken könnte ich mich ziemlich verabschieden – das würde bei ADS erst sehr spät umgesetzt werden. Dazu muß ich sagen, das mein Sohn ganz alleine ein Plakat über Nordrhein-Westfalen angefertigt (Note1) und vor der Klasse präsentiert hat (Note2+). Geht also doch?!
Letztendlich empfahl mir der Arzt, ein sozial-pädiatrisches Institut aufzusuchen(z.B.Meppen oder Oldenburg wären auf ADS spezialisiert), um meinen Sohn dort nochmal komplett durchchecken zu lassen.
Frage: habt ihr auch diese Probleme mit der Einstellung der Medikamente gehabt? Kann die Wirkung tatsächlich nachlassen? Es hat doch anfangs so gut geklappt. Er konnte sich endlich mit Lernstoff auseinandersetzen ohne ständig in diese eigene Sackgasse zu tappen. Wißt ihr Rat? Muß ich mit meinem Sohn tatsächlich in dieses Klinikum und ihn auf den Kopf stellen lassen? Oder haben wir in Richtung der Medikamente irgendetwas nicht beachtet? Ich wäre um jeden Rat dankbar!!!!!!
Gruß an alle, Britta

Hallo,

das war bei uns auch so. Als meiner (auch ein Träumer) mit Medis angefangen hat gab es einen gewaltigen Sprung nach vorn. Seine Schrift ist leserlich ohne sich dafür abzumühen, er weiß was um Unterricht gemacht wurde und er war auch geistig anwesend und hat aufgepaßt. Nach 4 Mon. war das wieder vorbei. Es fing langsam an indem er anfing wieder zu träumen, Theater bei den Hausaufgaben etc. Nach Rücksprache mit dem Arzt haben wir die Dosis erhöht, jetzt läuft es wieder.

ADHS und alles verbieten

AD(H)S und Alles verbieten?

5Hallo!
Aufgrund der Tatsache, dass mein Sohn ADS (Hypoaktiv) hat, schränke ich sehr viele Sachen schon sehr ein. Er darf nur selten an meinem Arbeitscomputer und wenn dann nur Lernspiele, er darf nur 30 Min Fernsehen am Tag, Süßigkeiten gibt es selten. Bis jetzt fand ich das auch alles OK, denn wenn mir jetzt einer blöd kommt mit das Kind sitzt nur vor der Glotze, dann kann ich sagen: Nein, dass stimmt nicht! Nun ist es so dass er in der Schule fast durchgängig „durchschläft“( trotz Ritalin), ich habe ihn untersuchen lassen, schicke ihn früher ins Bett, doch nichts verbessert sich (noch nicht einmal ein bisschen). Nun dudelt von morgens früh bis abends spät eine Kassette/CD (Ausnahme Hausaufgaben, Essen). Soll ich ihm dass jetzt auch noch eindämpfen? Er ist ja nur noch wo anders! Mit was habt ihr gute Erfahrungen gemacht (Aufmerksamkeit steigern)? (Therapien, eigene Schritte, Sport).
Gruß anja

Hallo Anja,
Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich weiß auch schon nicht mehr was ich meinen 9 jährigen Sohn noch verbieten könnte. Erst vor kurzem wurde bei Ihm ADS festgestellt nach 5jährigem hin und her von Arzt zu Erziehungsberatung, Ergotherapie usw. alles was Ich zu hören bekam war da stimmt vielleicht was nicht mit meiner Kindererziehung, Obwohl ich noch eine kleine Tochter habe die das genaue gegenteil ist und sich mein ganzes Leben nur noch um die Kinder dreht. Das schlimmste ist er hat keine Freunde und wird in der Schule von anderen nur gehänselt was schließlich zu Depressionen und aggressiven Verhalten geführt hat. Familie kommt uns schon lange nicht mehr besuchen da es jedesmal damit endet das er bis aufs Blut kritisiert wird ich Ihn in Schutz nehmen muß. Da kommen dann Sprüche wie: alles was der braucht wär mal ne tracht prügel oder Ich erzieh mein Kind falsch. Er bekommt das alles mit. Freunde kommen nur noch wenn er in der Schule ist. ADS ist für die keine Krankheit sondern nur ne Ausrede. Jetzt endlich soll er einen Notfalltermin binnen der nächsten Woche in der Uni ADHS/ADS Studie bekommen wegen schwerer depressiver Störung. Jetzt erst wo schon fast alles kaputt ist. Wir wissen nicht was uns erwartet aber es kann nur besser werden. Ich finde es echt schade das niemand auf deine Frage geantworted hat. Überhaupt sehr still hier wie es scheint. Ich wünsch die noch viel Glück mit deinem kleinen. Ich finde du machst das toll ich weiß ja wie schwer es ist immer alles verbieten zu müssen und du hast da einen ganz tollen plan entwickelt der nicht immer leicht durchzusetzen ist. Bei mir klappt das nicht immer so.
Liebe Grüsse Sonja

Hallo Sonja,
macht mich immer ganz wild wenn ich lese, dass jeder sich anmaßt es auf die Erziehung zu schieben. Habe meinen nicht mal nen Klapps verpaßt, wer gibt denn Eltern eine auf den A.. wenn sie was „falsch“ machen? Hast du schon mal die Verwandtschaft mit ihren Misstaten an dir konfrontiert? Würde mich interessieren was dann passiert. Meine Diagnose war mit 41 und ich rechne es meinem Vater hoch an, dass er danach sichtlich bekümmert über seine Erziehungsmethoden war. Diese Entschuldigung war viel wert für unser gegenseitiges Verständnis. Mit 9 Depressionen und ständig Kritik vom Umfeld, das ist für dich als Mutter sicher schwer zu tragen, wer hilft dir dabei? Hast du wenigsten ne leibe Freundin?
Grüße border2beyond
Hallo Ihr Zwei,
ja, auch hier kann ich meinen Senf dazu geben, was ich jetzt auch tue… ;0) Wie schon gesagt hab ich ja auch zwei Kinder und hab mir seit der Diagnose ADS ohne H. auch schon ganz tolle Sachen anhören dürfen. Z.B.:geh doch mit Deinen Kindern raus, dann wird es von allein besser (witzig, ich sperr ja auch meine Kinder gleich im Keller ein wenn sie heim kommen…) die sind den ganzen Tag draußen, aber egal, dann sollte ich doch auch strenger durchgreifen und um Gottes willen ja nicht mit Medikamenten anfangen. Solche Ratschläge können auch nur von Leuten kommen, die nicht mal wissen, was ADHS ausgesprochen heißt!!! Die haben keine Ahnung durch welche Hölle man als Mutter geht, wenn der Kleine Heim kommt und völlig depri ist, weil ihn keiner in der Klasse leiden kann und alle ihn nur ärgern…wenn selbst schon Eltern in die Schule kommen und nicht wollen, das ihr Kind neben meinem sitzt. Wie soll ich ihm das erklären??? Von den ganzen anderen kleinen Dingen mal ganz abgesehen. Aber ich bin aufgestanden und hab mich auf die Hinterbeine gestellt und bin in der Schule nicht auf taube Ohren gestoßen, außer der Sportlehrer, der hält mich wohl immernoch für unfähig, weil sich mein Kind nicht so schnell anziehen kann wie andere und er das ja auch nur macht um ihn zu ärgern…..kann ich nur mit dem Kopf schütteln! Mich kotzt das Verhalten von manchen Leuten echt so an. Da kann ich wirkich von Glück reden, das unsere Familien zu 100% hinter uns stehen und ich mir da keine Sorgen machen muß.
Glauben die denn für uns ist es leicht? Aber Kopf hoch, es gibt zum Glück auch noch normal denkende Menschen, man muss sie nur finden!!!
Liebe Grüße Spot

Hallo Zusammen,
wie schon gesagt meiner hat kein ads (er hat zu den Verhauten gehört) ich habe ihm z.B. nicht geraten zurückzuhauen, wie alle meinte, sondern seine humanitäre Art gelobt und ihm profezeit, dass mit dem Alter sich über Diskussionen auseinandersetzt und er dann der „Gewinner“ ist. Weiß nicht ob es funktioniert, aber vielleicht könnt ihr über das Bewußtmachen ihre Stärken vermitteln, und damit den Frust lindern.  Rede aus meiner Kindheit, mein anderstsein habe ich als was besonderes empfunden. Es hat mir das Gefühl, über ihnen zu stehen, gegeben. Ihr Unverständnis war für mich Unwissenheit. Meint ihr es könnte klappen?
Grüße border2beyond

Hello again border2beyond,
Das mit den Eltern auf den A…. ich schüttle mich gerade vor lachen, stell mir das bei meinen Eltern grade so bildlich vor und ich glaube von Erziehungsratschlägen sollte meine Mama sich ganz fern halten. Bin schon ganz froh das Sie als ich 12 war aufgegeben hat mit zu Erziehen obwohl ich eigentlich mehr die ruhige von 7 Geschwistern war. Nur halt die Schulische Leistung (und die wurde bei uns großgeschrieben) war nicht so besonders und ich war mehr ein Eigenbrötler wie jetzt mein Sohn. Na ja ich war dann im Heim bis 16 was mir richtig gut tat.Ich hab’s sogar geschafft ne Lehrstelle zu bekommen mit Unterkunft und stand auf eigenen Füßen. Die Annerkennung im Arbeitsleben hat mich damals angetrieben, zu beweisen das ich auch ohne Hilfe von Familie kann. Die beste Zeit überhaupt. Ganz großen Respekt für deinen Vater, ich glaube viele Eltern haben Angst sich Fehler einzugestehen wenn es um Erziehung geht. Ich glaube Verständnis und Einsicht auf beiden Seiten ist sehr wichtig. Ich bin keine Heilige, ich glaube ich habe auch sehr viel falsch gemacht in der Erziehung meines Sohnes.Ich hätte schon viel eher STOP sagen müssen, es gar nicht zulassen dürfen das irgendjemand vor den Kindern so redet. Ich hab zuviel geschimpft mit Ihm weil ich selbst unter Druck war, die ständige Kritik an meiner Art von Erziehung. Das ich meinem Sohn nicht Respekt beibringe und nicht hart genug bin, ihn ständig verteidige. Aber Druck ist keine Entschuldigung. Er schluckt den ganzen Tag nur Kritik, wird gehänselt. Er traut sich ja nicht mal mehr auf den Spielplatz vorm Haus es sei den er ist leer. Kein wunder wenn er dann zuhause alles rauslässt, den ganzen aufgestauten Frust. Vor 4 Wochen war mir dann klar dass es so nicht weitergeht. Ich war selbst bei einem Therapeuten und hab Ihm alles vor die Füße gekotzt, nichts ausgelassen, weder von mir noch von den Kindern. Das erste was ich zu hören bekam war: „Haben sie schon mal daran gedacht sich selbst auf ADS testen zu lassen“…… Schock!!!!!!  Ging dann auch alles ganz schnell, ich hab mich nur gewundert das es bei meinem Sohn mit der Diagnose so lange gedauert hatte 5 Jahre + 6 Monate Wartezeit um in die ADS Studie aufgenommen zu werden. Als erstes hab ich mir Hilfe geholt in form einer Familienbegleitung die sich sehr gut mit ADS auskennt. Sie hat dann 2 Wochen lang unseren Tagesablauf miterlebt. Für mich war das Super aber die wenigen Leute die noch zu uns kamen haben sich noch mehr distanziert da Claudia (unsere Familienbegleitung) absolut kein Blatt vor den Mund nahm und Kritik können die meisten nur schlecht vertragen… Manchmal muss ich lachen wenn ich an das Gesicht meiner Mutter denke als ihre ganze ungeduldige kritisierende Art gegenüber den Kindern in Frage gestellt wurde… der Schock… die letzten Worte bevor Sie schnell gegangen ist: So eine Unverschämtheit, muss ich mir in meinem alter noch vorschreiben lassen wie ich zu reden hab.
Na ja, Sie konnte es sich halt nicht verkneifen bei Claudia über mich und meine Erziehung zu nörgeln und Ihren eigenen Senf dazuzugeben, Kinderohren nebendran weit offen.
Tat mir echt gut auch mal verteidigt zu werden. Nur schade weil ich mich eigentlich immer um Familienkontakte bemühe.  Freunde? Ja ich hab gute Freunde aber auch die kommen nur noch selten und wenn dann wenn die Kinder in der Schule sind. Es ist schwer sich ständig anhören zu müssen: Mein Kind kann das und dass und was für Super Noten sie haben und was hat denn deiner im Zeugnis? Mein Sohn ist dann immer ganz niedergeschlagen wenn er das hört.

Seit das mit dem ADS sicher ist kommt zumindest von der Seite keine Kritik oder unüberlegte Ratschläge mehr.
Bin im Moment selbst mehr ein Eigenbrötler wieder aber ich muss dazu sagen uns allen geht es besser damit.
Claudia hat mir auch sehr geholfen das Sie beim Arzt bestätigt hat das mein Junge depressiv ist dadurch bekommt er jetzt nächste Woche endlich seinen Termin für einen Stationären Aufenthalt wo er dann auch mit Medikamenten anfängt. Spot, du hast Recht, man muss sich manchmal erst auf die Hinterbeine stellen um etwas zu erreichen.
Hab ich auch gemacht. Ich bin einfach in die Schule und hab alles Info Material was ich nur bekommen konnte über Kinder mit ADS auf den Tisch gelegt. Die haben etwas dumm geschaut aber es hat sich einiges verbessert seitdem. Ich wünschte unsere Kinder wären auf derselben Schule. Es ist nicht nur für Erwachsene wichtig zu wissen sie können mit jemanden im gleichen Boot reden, sondern gerade für Kinder ist es wichtig zu wissen Sie sind nicht die einzigen. Manchmal stell ich in Frage was ist „Normal“ Vielleicht sind wir ja die wirklich normalen…

Ok, Sonja..STOP sonst fängst du an zu nerven.. Haha. Wusste selbst nicht dass ich freiwillig so viel Ausdauer zum Schreiben haben kann Euch allen beiden noch nen schönen Freitag ich schau dann später nochmal rein und nehm mir die anderen Themen vor.
Liebe Grüße Sonja

 

HalliHallo an Alle,

du hast viel schönes in deinem Text geschrieb! Wow hast ja ne belebte Vergangenheit!  Anerkennung durch den Beruf, ist mir auch so gegangen. Da meine Schulzeit der Horror war und erstmalig im Studium erlebt das ich auch was kann. Keine Noten mehr, habe extreme Prüfungsangst, nur noch mein Können wurde gefördert. Leider schlägt sich das zu oft bis in Workaholic um. Falsch gemacht hat jeder was, aber Kinder verstehen es auch wenn du dich als Mensch erklärst und um Entschuldigung bei ihnen bittest. Unfehlbarkeit deinerseits mit Beispielen ihrer vergleichst. Möglichkeiten ihnen für Kritik an dir einräumst. Damit wächst auch der gegenseitige Respekt, den kann man nicht erziehen nur vorleben.  Wenn ich eure Texte von der Verachtung und offenen Kritik an Kinder lese wird mir Angst und Bange. Mein mangelndes Selbstvertrauen mit 19 hat mich völlig verstummen lassen und hätte ich damals nicht meinen Mann kennengelernt, wäre ich heute vermutlich in der Klapse und würde immer noch kein Wort sprechen. Bitte versucht alles um ihnen wieder Mut zu machen, es ist der Gesellschaft die nicht paßt nicht unsere Kinder! Hut ab mit der Familienbegleitung, das traun sich wenige.

Freunde stehen auch mit nervigen Situationen zu mir, und wer wie was wieviel kann ist völlig irrelevant.
Sonja du nervt nicht, die meisten haben so angefangen, Und es ist und tut gut, gelle?!
Grüße border2beyond

 

Hallo Border2beyond, Annerkennung ist der Stoff der uns antreibt ob auf der Arbeit oder zu hause. Aber nicht übertreiben, du brauchst auch mal Zeit für dich. Lass dich nicht ausnutzen in deiner Gutmütichkeit. Zu den Fehlern, ja die machen wir alle. Die meisten Erwachsenen sind nur zu Stolz sich bei Ihren Kindern zu Entschuldigen. Falscher Stolz wenn du mich fragst. Dabei kann man so viel bewirken indem man seine eigenen Fehler eingesteht. Wir machen jetzt jeden Tag ne kleine Abendrunde wo jeder sagen kann was ihm besonders gut gefallen hat, womit es einem nicht so gut ging, was man besser machen könnte. Halt auch einfach Frust loszulassen. Meinem Sohn hilft das total.. Innerhalb von 1 Woche war er auch schon viel zugänglicher, zumindest zuhause. Vielleicht sind es aber auch die fehlenden Besucher die immer so viel zum Thema zu sagen haben oder einfach die Tatsache das mein Sohn jetzt weiß das ADS eine Krankheit ist und das ich ihm helfen will. Ich bin richtig Stolz auf ihn 🙂

Auch bin ich froh dass du damals in deiner Beziehung wieder Selbstvertrauen gefunden hast. Manchmal kann da der richte Partner Berge versetzten. Und Freunde sind auch ganz wichtig. Die Probleme sind zwar damit nicht automatisch weg aber es hilft ein bischen. Ich bin froh das es Menschen wie Dich gibt, du bist schon was ganz besonderes. 🙂 So und jetzt aber ab in die Heia mit mir, hab total die Zeit vergessen aber morgen ist ja auch noch ein Tag.
Süße träume an alle die mich hörn
Sonja

PS: (Ganz kleinlaut) Ja es tut gut
Gut geschlafen Sonja,

danke für dein Lob, stoß ja gleich am Türrahmen an 🙂

Abendrunde ist prima, bei uns wird auch alles ausgesprochen. Wir gehen alle zusammen einmal die Woche zusammen sportel und danach in die Sauna, in diesem Rahmen ist auch eine relaxte und gute Atmosphäre für Verständnisgespräche.

Grüße border2beyond
Hallo ihr zwei,

das mit der Abendrunde kann ich auch nur empfehlen, wir machen das auch, meißt am Abendbrottisch, wo alle mal zusammenkommen. Wir lassen dann alle der Reihe mach sagen, was ihnen gefallen hat und was nicht. So haben wir immer bissel einen Überblick, was wir verändern könnten, oder was gut gelaufen ist.

Ich hab auch kein Problem damit, mich bei meinen Kindern zu entschuldigen, schließlich verlangen wir es ja auch von ihnen, da sollte man ja mit gutem Beispiel vorangehen!!!

Freu mich echt schon auf´s chaten mit euch…

bis dahin…

Grüße Spoti
Hallo Zusammen,

klasse von eueren Familienbeziehungen zu lesen, da sagen die Leute ihr macht was falsch – die haben ja keine Ahnung! Meiner Meinung nach kann man Kinder nicht erziehen, man kann ihnen nur vorleben was richtig (und falsch) ist.
Wir haben immer zwei Möglichkeiten zu Wahl gelassen, und bei Gefahr einfach die Konsequenz beschrieben.

Grüße boder2beyond
Klasse, eure Beiträge liesen mich gerade nachdenken wie das in meiner Kindheit ablief, allerdings gabs da noch nix in Bezug auf ADHS dementsprechnd is meine Schulische Laufbahn eine einzige Katastrophe. Im Bezug auf Kindern kann ich leider ach nix beitragen, aber miteinander die Komunikation aufrecht erhalten is mal das Grundprinziep um sich verständlich zu machen.
Ich hatte erst mit 32 meine Diagnose und war bis dahin eigentlich der ständige Eigenbrötler, naja wenn man es genau nimmt, der Freundeskreis besteht eigentlch auch nur aus einem sehr guten freund und einem der nur manchmal zu Besuch bei uns in der Ortschaft ist. Aber mit beiden versteh ich mich trotzdem prächtig, mit den nächsten Angehörigen aus der familie hingegen gibts nur streit, da die (von ADHS keinen blassen Schimmer) immer alles besser wissen. Ich denke ihr seit mit eurem System mit den abendlichen Tagesreflektionen sicher auf dem richtigen Weg.
Sowas les ich auch zum ersten mal das es ausserhalb eines Internats quasie Familienintern abgehalten wird!!

Klasse,

mfg. Udo

hm??? ich weiß zwar inzwischen, dass es anscheinend nicht die regel ist, dass man in familien wenigstens einmal am tag zusammen sitzt (normalerweise beim mittag- oder abendessen) und sich unterhält was in der schule bzw. den tag über so los war und wer was geplant hat – aber irgendwie wunder ich mich immer wieder…
ich kenne es nicht anders. Als ich kind war, wurde bei uns immer abends warm gegessen, wenn mein vater heimkam. wir waren 5 Geschwister und jedes kam zu wort, jeder konnte sagen was ihm stinkt, was ihm tolles passiert ist und was er vorhat. beim unserem Familienabendessen wurden probleme geklärt, reflektiert, pläne geschmiedet, Witze gemacht, geschimpft, sich ausgeheult und viel gelacht.
uns wurde nie druck wegen der schulischen leistung gemacht. jetzt da ich selbst eine familie habe, handhabe ich das genauso – denn es war gut! ich bin nicht in einer mustergültigen vorzeigefamilie großgeworden, es gab auch weniger schöne seiten, aber ich muss sagen sehr vieles haben meine eltern instinktiv richtig gemacht.
und diese dinge behalte ich bei. es ist einfach wichtig miteinander zu reden, denn wie will man sonst den anderen verstehen?
und wenn man sein gegenüber nicht versteht, wie will man sich denn dann vertragen?

schade, dass es immer weniger familien gibt in denen abends z.b. gemeinsam was vorgelesen wird, in denen wenigstens eine mahlzeit gemeinsam eingenommen wird, in denen man beim gutenacht-sagen nochmal über den vergangenen tag redet, in denen überhaupt gemeinsam geplant wird, in denen mal sonntags ein tischspiel gespielt wird oder zusammen durch den wald gestöbert wird…

also mir würde das sehr fehlen!

deswegen hat mich das eigentlich eher entsetzt, dass du udo sowas nur von einem internat her kennst!
lg ameise
ne also beim Essen will ich eigentlich meine Ruhe haben, da nervt es wenn dauernt irgendeiner mich mit Fragen unterbricht!!! bzw. werden die Leute immer ungezogen wenn es von mir keine antwort gibt!! Wie das bei anderen Familien läuft weis ich nicht, ich hab keine Freunde mit Kindern!! Ich selbst bin au noch Single!! Letzteres is im Moment auch ganz gut so, hab schon genug mit mir zu tun!!
[b]Tja, bei uns ist leider auch anders herum…

Wenn ich mit meinem Sohn gemeinsam esse und die täglichen Dinge bereden möchte, dann mag er nicht…

Entweder möchte er seine Ruhe haben, oder aber, er erzählt mir irgendwelche Fantasiegeschichten…
Die zwar meist wunderschön und spannend sind, aber leider an den gemeinsamen Gesprächen vorbei gehen…

Ich habe noch keine gute Lösung dafür gefunden…

Leider, leider…

Liebe Grüße und schöne Ostern…

Marlene
Hm, Marlene, vielleicht müßt ihr das einfach festlegen.

Als ich im Alter deines Sohnes war, da habe ich meine Eltern auch zugetextet, mit allem möglichen, was MICH beschäftigt hat. Es ist ja auch gut, dass Kinder ihren Eltern erzählen können was so mit ihnen los ist, aber meine Eltern haben mir konsequent klar gemacht, dass nicht nur ich am Tisch sitze sondern auch andere Personen.
Dadurch habe ich gelernt, dass Jedem eine gewisse Sprechzeit zusteht.

Jetzt wirst Du sicher nicht über alle deine Sorgen mit deinem Sohn sprechen wollen, aber Du kannst ihm klar machen, dass es überall wo Menschen zusammenleben auch Dinge zu besprechen gibt.

Ihr könnt die Zeit beim Essen nutzen und jeder erzählt was er erlebt hat und danach wird besprochen was es für den Tag zu klären gibt, oder aber er muß im Anschluß von seiner Spiel-und Freizeit ein bißchen abgeben und ihr redet nach dem Essen darüber, was es für den Tag noch zu klären gibt.

Wenn das für euch ein wesentlicher Punkt ist, und Dir viel dran liegt, dass das Essen nicht nur durch die Fantasiegeschichten deines Sohnes sondern auch durch andere Gesprächsthemen gekrönt wird, dann würde ich das einführen.

Wenn ein Kind und vorallem ein ADSler das nicht von kleinauf kennt, dann muß es das verinnerlichen, und ihr könnt z.B. während der Hauptmahlzeit über das reden was euch beschäftigt und beim Nachtisch über die Dinge die noch für den Tag anstehen. Dabei gilt aber nicht, das Joghurt schnell leer zu löffeln und weg. Dabei gilt, zu warten bis die Punkte besprochen sind.
Wenn Du merkst, dass das nicht geht, dann stelle eine Eieruhr oder schreibe die Punkte auf ein Blatt und hake sie ab, so dass dein Sohn sieht, was es noch zu besprechen gibt.

Ich weiß, das wirkt Alles sehr gestellt, aber ich denke deine Situation ist auch anders. Hättest Du drei Kinder und einen Mann am Esstisch sitzen, dann würde sich automatisch ein buntes Gespräch entwickeln und jeder würde zu Wort kommen. Alleine mit einem Kind gibt automatisch oft das Kind den Ton an.
Diese Familienerfahrung kann dein Sohn nicht so machen, und so lernt er auch nicht welche Regeln es dabei gibt.

Mit Eieruhr oder Plan kannst Du einfach vorgeben, worauf es ankommt und das Ganze ein bißchen lenken.
Und natürlich darfst Du sagen: Moment, jetzt bin ich dran !!! oder …Wir sind noch nicht fertig …Aber ich glaube das brauche ich Dir nicht zu sagen 😉 Um nochmal auf den Anfang des Themas zurückzukommen.Das Thema heißt: Alles verbieten? Ich denke es kommt immer darauf an, ob ein Kind eine Sache als Verbot oder als familieninterne Regelung erlebt. Ich habe mir überlegt, wo das Problem mit der Kassette ist.
Also, nicht nur ADS-Kinder hören sich Kassetten stundenlang von hinten bis vorne an.
Das habe ich auch gemacht – Uppps ich war ja ein ADS-Kind.*gg* Jaaa – Nein, also Kinder leben von der Wiederholung, und ein stückweit brauchen sie das auch.
Wie oft habt ihr ein Bilderbuch vorgelesen ??? Es ist euch längst zu den Ohren rausgekommen, aber ihr eure Kinder wollten es wieder und wieder hören.

Fakt ist, gerade ADS-Kinder können sich bei dieser Hintergrundkulisse wunderbar konzentrieren. So absurd es ist, aber sie brauchen dieses Blabla im Hintergrund um bei sich zu sein.

Sicher sitzen die Kinder dann da und malen ganz konzentriert und bauen Legos. Es ist wichtig zu beobachten, ob dabei die sozialen Kontakte leiden, sprich, ob sie sich überhaupt noch mit anderen Kinder treffen oder ob grade die Hypos sich völlig in ihre Welt zurückziehen.

Grundsätzlich würde ich es ihm lassen, denn es dient auch zur Entspannung und dazu, zu sich selbst zu finden, und das ist bei der Reizmasse die die Kinder aufnehmen müssen ja oft ein echtes Problem.

Er soll es so laufen lassen, dass sich Niemand dran stört.
Bitte keine Kopfhörer, denn dann schottet er sich ab, falls er das überhaupt ertragen würde, aber die Lautstärkeregelung orientiert sich am Bedürfnis der Familie.

Was denkt ihr Anderen dazu ???

Alles Liebe
s´Schnegg

@Marlene: Schön, dass Du wieder da bist !!!

Es ist immer ganz unterschiedlich bei den Plauderstündchen mit meinem Sohn…
Gestern Abend und heute Morgen, da hat er immer und immer wieder den Urlaub Revue passieren lassen, und auch noch viel davon erzählt…Zumal wir ja sehr viel Zeit, getrennt voneinander verbracht haben… Es klappt mal besser und mal schlechter mit der Kommunikation…Zettel abgehakt, das haben wir auch schon gemacht…
Ist ja nicht, als ob wir nicht schon so einiges probiert hätten…

Aber mein Süßer ist nun mal nicht so der Typ, der sich gerne mitteilt…
Und von daher lasse ich ihn dann auch gewähren…

Menno, es gibt Tage, da hab auch ich keine Lust, und erwarte ja dann auch dass es akzeptiert wird…

Was die Verbote anbelangt, die händel ich schon so, dass er zwar auf der einen Seite die Konsequenz spürt, aber auf der anderen Seite muss es eben dann auch sinnvoll sein, denn etwas, was ihm hilft, wie abschalten das verbiete ich ihm nie…

Auch gibt es kein Hausarrest bei uns, oder Kinder, die dann nicht zum spielen zu uns kommen dürfen…

Mein Sohn hat jetzt das erste Mal in seinem Leben Freunde und das ist etwas, womit ich ihn nie bestrafen würde, dass er diese dann nicht treffen kann…

Medienverbot klappt ziemlich gut bei uns, oder aber, wenn das nicht fruchtet…
Meine Geheimwaffe…

Mein Sohn schläft ganz gerne mal in meinem Bett…
Tja, und dann ist das eben erledigt, und er kann dort nicht schlafen…

Und so bekomme ich ihn meist ganz gut wieder in den Griff…

@Schnegge…
Ich freu mich auch wieder, hier zu sein…
So schön, wie ein Urlaub ist, aber es ist nun mal auch zu Hause sehr schön…
Das haben wir Beide wieder übereinstimmend beschlossen…

Liebe Grüße
Marlene

das ist genau diese Gratwanderung, hab ich recht.
Auf der einen Seite ist man froh, wenn ein zurückhaltendes Kind mal erzählt und möchte das auch nicht nur zu strenge Vorgaben einschränken. Auf der anderen Seite wäre es einem wichtig, dass das Kind auch eine gewisse Gesprächskultur lernt und die Möglichkeit hat, den Austausch zu üben.

Aber es ist schwierig so etwas vorzuleben, wenn man eben alleine ist. Ich war die ersten Jahre meines Lebens auch alleine mit meiner Mutter und ab und zu mit der Oma … Das gab später oft Krieg am Tisch, wenn mein Vater müde nachhause kam und ich permanent geredet habe.

Wir haben uns dann lange Jahre mehr oder weniger diszipliniert und beim Essen überhaupt nicht gesprochen.
Bis bei mir vor einem Jahr ein Umdenken stattgefunden hat und ich mir bewußt war, dass ich als erwachsener Mensch einen Einfluß auf dieses dumme Zeug (Nicht reden beim Essen) habe.

Heute brauchen wir keine Regelung mehr, jeder hört jedem zu und berücksichtigt, dass ein Anderer auch was sagen möchte. Nur Konflikte beim Essen sind bei meinem Vater immer noch tabu.
Da rastet er aus. Und weil die Essenzeit so im Allegemeinen die Kommunikationszeit ist, gibt es auch keine Konfliktzeit.

Mist, und jetzt muß ich Essen gehen. *gg*

Eure Schnegge

Genau Schneggelchen…
Die berühmte Gradwanderung…Es ist aber bei meinem Sohn bei allem so…Im Kindergarten früher…
Alleine die Frage, wie wars, hast Du denn heute was tolles gespielt ??? Die Antwort…Nööööööö…
In der Schule…Weder positive noch negative Dinge landen schnell bei mir…

Beispiel:

Ich komme in der Schule mit meinem Sohn zusammen der Lehrerin entgegen…
Sie strahlt mich an, bleibt stehen und sagt…
“ Und ? “ Ich ganz verlegen… “ Ähm, was meinen Sie ???

Ich sehe meinen Sohn an, und der weiß nicht worum es geht …Die Lehrerin schaut mich verwirrt an und sagt…
“ Na, die Arbeit, die 1 in der Arbeit… “

Ich schaue zu meinem Sohn, zur Lehrerin, wieder zu meinem Sohn und der sagt…

“ Ach soooo, ja Mama, wir haben heute die Mathearbeit wiederbekommen… Iss ne 1 geworden… “

Tja, so isser, der kleine Kerl…

Liebe Grüße

Marlene

Erklärungsnot: ADS als Ausrede

Erklärungsnot: ADS als Ausrede

bild13Ich hab da mal ne Frage.
Man sagt mir immer ich soll ADS nicht als Ausrede benutzen aber im Prinzip ist es ja keine Ausrede, wenn ich sage ich kann französisch nicht lernen weil ich blockiere da es mir keinen „Spass“ macht. Ich kann das auch nie erklären und kaum einer versteht das. Jedenfalls sagt man mir immer, dass ich mich bemühen soll, aber wie soll das gehen? durchs ADS bin ich in Sachen die keinen Spass machen so Faul dass ich nichtmal was gegen die Faulheit tun kann. Wie soll man anderen erklären, dass es auf die normale Weise einfach nicht funktioniert? Ich versuch ja irgendwie das geregelt zu bekommen aber direkt die Sachen angehen scheint unmöglich.. Ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Hallo so wie ich das hier lese benutzt du adhs als ausrede.
Auch jemand der es nicht hat und man sagt das er französisch lernen soll und das nicht mag ist dann faul.
Dann musst du es irgendwie versuchen zu lernen.

Hallo
Naja unter Ausrede verstehe ich, dass jemand sagt: Ich hab ADS und jetzt tue ich nix mehr, denn ich habe ja ADS, deswegen kann ich das nicht. Ich hingegen sage ich habe ADS deshalb wird das mit dem lernen nix (Erfahrung). Der Unterschied ist dass ich es wirklich nicht kann. Ich setz mich dahin sehe mir mein Französischbuch an und zack.. ist es aus. Wenn ich dann noch versuche ne Seite aufzuschlagen kann ich nichtmal lesen was da steht! (nicht weil ich französisch nicht kann, sondern, weil ich die Wörter bzw Buchstaben nicht mehr in den Kopf bekomme!) Ich könnte jetzt glauben, dass ich mir das so eingeredet habe, weil ich will, dass es so ist, aber das kann ja irgendwie net sein, denn ich muss in Französisch was getan haben, um Abitur machen zu können. Also rein logisch weiß ich, dass es meine Pflicht ist zu lernen. Das bringt mir aber nix es zu wissen. Die Wörter im Buch bekomme ich trotzdem nicht in den Kopf.. Probiert hab ich das schon öfter… Also jedes mal vor einer Klausur. Ins Buch geschaut und nur 5-20% kam vom gelesenen in den Kopf.
Ich weiß nicht wieso. Französisch als Sprache finde ich sogar recht interessant. Was das ganze noch verwirrter macht.

Naja schöne Weihnachten noch. (bissl spät)

Gruß Suchti

Hallo PCSuchti,
das Problem, sich nichts merken zu können, kenne ich von einem Jugendlichen, den ich betreue. Er lernt mittlerweile mit „Karteikarten“, d.h., er schreibt die Dinge, die wichtig oder zu elrnen sind auf große Karteikarten. Allein durch das Schreiben bleibt so manches hängen, wobei er dabei auch oft jemanden benötigt, der sich neben ihn setzt.
Zum anderen hat er wieder damit begonnen, Ritalin zu nehmen, da er sonst schulisch null Chance hat – und es geht nach ca. 3 Wochen wirklich besser.
Was hast Du dnn schon ausprobiert, um besser lernen zu können?
Gruß
Liulalu

Hey, PCSuchti,
ich bin echt gespannt wie es Dir mit Deinen Prüfungen ergangen ist – lass mal wieder von Dir hören!

Hallo PCSuchti;
Ja,ja,ja!!!! Du glaubst nicht wie ich mich in Dich hineinfühlen kann!!! Dein Bericht könnte von mir geschrieben sein!! Es ist wahnsinnig die Anstrengung die ich brauche um nur ein Buch zu lesen. Meistens komme ich auch nicht bis zu Ende!Ich stricke und häckle zum Beispiel sehr gerne. Aber ich kann nicht nach der Anleitung gehen da es mir einfach nicht in den Kopf geht!!!!! Manchmal könnte ich heulen! Dafür kreiere ich halt selber meine Pullis etc und lass meine Kreativität walten. Es schmerzt aber unheimlich wenn man bei Mitmenschen auf Unverständnis stösst! „Es ist doch soooo einfach; du musst nur…….“! Vor Allem wenn die eigene Mutter dann noch mit dem Spruch kommt: ja weist du; das geht mir zwischendurch auch so. Das haben alle Menschen ein bisschen!!!! Ha, ha, ha!! Ich drückte ihr kürzlich ein Buch über ADS in die Hand aber ich weis dass sie es noch nie gelesen hat!!!
Aber eben; Kopf hoch PCSuchti; wir müssen leider damit lernen zu leben und das Leben trotzdem probieren zu geniessen.

Alles Liebe Samira

ADHS und kein Ende in Sicht

ADHS und kein Ende in Sicht

4Hilfe, mein Sohn wird 18, hat ADS-Asperger. Er lehnt seit einiger Zeit Medikamente ab. Mir wurde immer gesagt das „verwächst“ sich mit der Zeit, er lernt wie alle anderen auch damit umzugehen. Das Problem ist er sieht die ernshaftigkeit gewisser Dinge nicht z.B.liegen Kontoauszüge,Schreiben von Behörden bei ihm auf dem Fußboden rum, Termine verschusselt, Anträge hinausgeschoben. Auch die Sache mit der Berufswahl ist ein riesen Problem, dadurch das Lehrer oder die Sachbearbeiter vom Arbeitsamt im sagen er hätte auf dem freien Arbeitsmarkt keine Chance, hat er bis heute keine einzige Bewerbung geschrieben. Zum Glück darf er jetzt ins Berufsbildungswerk. Aber Leute, er ist jetzt im Dez. 18- Volljährig – für sich selbst verantwortlich ! ! Manchmal denke ich echt an Entmündigung. Wenn ich lese wie viele von euch im Erwachsenenalter damit noch Probleme haben, wird mir Angst und Bang. Wie lange hat das bei euch gedauert das ihr verantwortungsbewußt im Leben gestanden habt? Gruß Lilalaunebaer

Hallo Lilalaunebaer,
du hast ja schwer zu kämpfen, 16-Null-Bock und 18-ohne-Weitblick. Was ist ads-Asperger?
Wie lange es dauert … da gibst leider keinen Zeitrahmen. Er muß innerlich bereit sein Verantwortung und Motivation für sich Selbst zu wollen. Erkennt er die Probleme oder siehst nur Du sie? Liebe Grüße
border2beyond

Hey nochmal,
nein die Probleme sieht er nicht, er schiebt sie halt vor sich her. Erst heute hab ich ihn wieder an Arzttermine erinnert die er dieses Jahr noch machen muß, er sagt:“ .. ich ruf am Mittwoch an, morgen nicht da hab ich eh keine Zeit hinzugehen.“ Aber das ist ganz Typisch, er schiebt die Dinge vor sich her und meint alle Welt wartet nur darauf das er kommt und alle für ihn da sein können.Aber in diesem Fall, war er ja immerhin schon so viel das er sich ein Ziel gesteckt hat, was schon selten genug ist.

Asperger- ist eine Art Teilauthismus, authistische Züge wurden ihm schon von der Grundschullehrerin nachgesagt und mitlerweile vom ki. u.Ju.-Psychater bestätigt. Er lebt teilweise in seiner eigenen Welt, ein klassisches Beispiel: wenn ich in der Küche stehe, Zwiebeln schneide und merke er geht an mir vorbei, muß ich das schneiden aufhören weil er nicht bemerkt das ich da stehe.
Gruß Lilalaunebaer

Hallo Lilalaunebaer,
hast Du mit ihm schonmal nen „optischen“ Terminplaner versucht? z.B. für jeden Tag eine Aufgabe zu Papier gebracht und am Abend abgehakt, der Stolz und das gut Gefühl am Ende der Woche könnte vielleicht eine Motivation-Hilfe sein. Hört sich so an als hätte er damit die größten Probleme. Hättest Du Zeit und Lust mir mehr über Asperger zu berichten? Das Beispiel aus der Küche kommt mir irgendwie bekannt vor.
Gruß border2beyond

Hallo Border2beyond,
hatte zwar gehofft das er es langsam alleine schafft aber
muss wohl wieder anfangen mit ihm alles schriftlich zu machen, anders klappt es nicht, bin mal gespannt ob er sich noch was sagen bzw. schreiben lässt?! Der Unterschied zwischen ADS und Asperger ist wohl nicht so leicht zu finden, wenn es nicht mal die Ärzte schaffen.
Die Lehrerin in der Grundschule ( eine Super Lehrerin in der Dia.Fö.) beschrieb ihn so:
-vermeidet Blickkontakt – Taktile Abwehr – bezieht gehörtes häufig nicht auf sich – probleme bei soz. Eingliederung – Verlangsamte Reaktionen bei Bewegung, Reaktion und Arbeitstempo – Konzentrationsprobleme – lebt teilweise in seiner eigenen Welt und registriert das geschehen um sich herum nicht – Empfindet lautere Geräusche als sehr unangenehm – Verweigert es sich vor anderen zu “ Produzieren“ z.B. in Rollenspielen – erhebliche motorische Probleme – LRS – vermindertes Schmerzempfinden. Das Kinderzentrum hat dann nach 7 Jahren Therapieversuchen den Verdacht auf Asperger geäußert und eine erneute Untersuchung angeordnet. Da war allerdings unser Vertrauen schon nicht mehr besonders groß.- Wir sind dann durch Zufall an eine Ärztin geraten die sich zwar mit ADS sehr gut auskannte aber sonst recht fragwürdig war ( keine Begeittherapien, keine Packungsbeilagen). Da wollten wir auch nicht bleiben. Nach langem hin und her sind wir jetzt in einer Ki. u. Ju. Psychatrischen Praxis in München bei der wir uns recht gut aufgehoben fühlen. Dort wurde er nochmal gründlich untersucht, vor allem weil solche Vorfälle wie Küche(s.o.) oder auch das er die Kleinen auf der Treppe übersah immer häufiger wurden. Seither haben wir die Diagnose ADS – Asperger. Wir haben übrigens den Psychologen aus dem Kinderzentrum mal auf die 7 Jahre-Suche angesprochen und ihn gefragt ober vom ADS nichts wußte, er sagt doch doch aber die diagnostizierung von ADS, Asperger ect. ist so defisil es hätte sein können, aber auch nicht. Ich hoffe es war trotzdem etwas informativ für euch.
Grüße
LIlalaunebaer

Hallo Lilalaunebaer,
danke für Deine Ausführung, da sind ja einige Parallelen zu adhs (und mir). Außer daß ich gehörtes immer auf mich beziehe, bei Reaktion und Bewegung einen Turbo fahre, sowie keine motorischen Probleme habe. 🙂
Eine Frage noch dazu, wie testet man Asperger? Hoffe der schriftliche Versuch klappt, erzähl ob’s funktioniert!
Grüße border2beyond

Hallo border2beyond,
kann ich dir leider nicht genau sagen wir waren in einer Kinder- und Jugenpsychatrischen Praxis. Die haben ihn getestet. Auf dem Befund steht nur: Elternfragebögen, Psychatrisch-neurologischer Test, Testpsychologische Untersuchungen( u.a. Intelligenzdiagnostik) und der Befund was und wie die genau getestet haben weis ich nicht wir wurden aus dem Zimmer geschickt. Was mir dazu noch eingefallen ist: er war noch nie der schmuser hat ganz gerne körperkontakt vermieden schon als Kleinkind; ist eigentlich sehr Intelligent IQ 136- kann seine Intelligenz aber nicht nutzen ( hat grade mal so den Quali geschafft)
Grüße Lilalaunebaer

Ich bin 28 Jahre alt, habe selbst ADS, hatte auch eine starke Konzentrationsschwäche, die sich aber erst leicht ab dem 22. Lebensjahr gebessert hat und danach stark verbessert.Zwar eine Ausbildung hinter mir, aber weiß auch nciht was ich arbeiten kann bzw. will. Das liegt darin, dass ich nur wenige Entscheidungen selbst getroffen haben, es haben immer andere für mich entschieden. Vor anderen etwas vormachen habe ich selbst probleme, ich gebe Ihnen mal ein Bspl. Kochen vor Fremden besonders Mitarbeiter kann ich nicht, da fühle ich mich unbeholfen und es geht schief, stehe ich aber vor behinderte Menschen, macht es mir nichts aus. Medikamente habe ich auch mit 18 abgelehnt, habe aber eh nur vom Heilpraktiker. Meine Eltern glaubten auch, dass es ADS im Erwachsenenalter nicht mehr gibt und das es rauswächst, sie kommen nicht klar und wollen es nicht wahr haben, dass ich noch ads habe. So wie Dein Leher Ihr Sohne beschreibt, trifft auch so zu wo ich 18 war. Das ändert sich mit der Zeit, ich beziehe jetzt alles auf mich, auch wenn es nicht auf mich bezogen ist.

Meine Tipps:
Tabletten weg (Es geht auch ohne)
Solche Sätze vermeiden: Du bist immer unser Sorgenkind und wirst es auch bleiben
Feinmotorik üben (Kartoffel schälen, Apfel schälen und schneiden), er wird aber ne andere Schneidtechnik haben wie Sie, einfach so schneiden lassen wie er kann. bsp: meine mutter kann in der Luft die Kartoffel in Scheiben schneiden, ich brauche dazu ein Brett. Ergotherapie verschreiben lassen- wichtig – oder Arbeitsgemeinschaften, er soll so viel wie möglich ausprobierne. Kommunikatonstrainig üben besonders mit Meinungsverschiedenheiten, lernen dass man andere Meinung aktzeptieren muss und gleichzeitig eine andere Meinung bzw. Ansicht haben darf.

Liebe Hilde,
danke für deine guten Tipps. Leider hat er sich nun ziemlich von der Familie distanziert. Er macht nun eine Ausbildung im Berufsbildungswerk ( Gott sei Dank, hat er seinen Weg gefunden) nur leider kann er dort in seiner Freizeit tun und lassen was er will. Leider deshalb weil er der Meinung ist: Freizeit ist Freizeit und da brauch ich mich um nichts anderes mehr kümmern.Was wir ja alle wissen nicht so ist……. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute mach weiter so.

ADS Diagnose – ADS vererblich

ADS Diagnose – ADS vererblich

9Meine Nichte ..wurde jetzt auf ADS untersucht. Sie ist eher die hypoaktive – träumt ständig vor sich hin und weint, weil sie selbst spürt, dass bei ihr irgendetwas anders ist als bei anderen Kindern. Ihre Vergesslichkeit hat sie so beschrieben: Ihre Gedanken laufen im Gehirn auf einer kurzen Schiene lang. Wenn sie zuviele Gedanken hat, also zuviel aufnehmen muss, dann plumpst das Alte einfach hinten von der Schiene runter und sie weiß es einfach nicht mehr… Eine sehr gute Beschreibung wie ich finde. Nun sagt doch die Kinderpsychologin bei meiner Nichte, dass sie wohl kein ADS habe, aber alle Anzeichen dafür da sind ? Wie soll ich denn das verstehen?

Hallo Viti,
wie alt ist denn deine Nichte?
Die Beschreibung von ihr finde ich toll und sehr treffend.
Mir wurde gesagt, daß der „Träumer“ im allgemeinen schwieriger zu diagnostizieren sei. Falls da Unsicherheiten bestehen, würde ich eine zweite Meinung einholen. War die Testung mit der Hoffnung auf medikamentöse Hilfe verbunden? Wenn nicht, dann kann man ja wichtige strukturelle und erzieherische Hilfen anwenden – egal, ob Ads oder nicht – schadet bestimmt keinem Kind :-))
Gruß
Lilalu

Meine Nichte ist 9,5 Jahre alt.
Ich glaube nicht, dass meine Schwester es auf Medikamente für sie abgesehen hat, sondern eher, um eine Erklärung für so manches Verhalten von ihr zu verstehen.

Da meine Nichte auch alles vergisst, hat meine Schwester jetzt eine riesige Pinnwand angehangen, wo alle Familienmitglieder ihre Zettel anhängen können, damit sie nichts vergessehn. So steht sie nicht so alleine da mit ihrer Zettelwirtschaft 🙂 Übrigens glauben wir, dass unsere Mutter hypoaktiv war und meine Schwester auch….

Hallo Viti! So eine familiäre Häufung ist recht typisch bei ADS.Unser Großer ist ein Träumerle und bei meinem Mann steht der Verdacht auch( zur Zeit in der Testphase). Sicher schadet es nicht die Organisation des Alltags, Erziehungsfragen usw. umzustellen.Leider wird das,wenn es sich wirklich um ein Träumerle handelt, nicht viel nützen.Wir haben da Erfahrung.Bitte versucht eine zweite Arztmeinung einzuholen.Wenn sich Deine Nichte so zu ihrem Problem äußert, denke ich das Ihr Hilfe braucht. Das müssen ja im Endeffekt nachher auch nicht zwangsläufig Medikamente sein(nur für die Leser, die strikt etwas gegen Medis einzuwenden haben!),aber auch andre Therapieformen werden Euch nicht ohne Diagnostik hinterhergetragen.Die Kinder leiden unter ihren Problemen.Macht Euch, wenn es geht Lehrer zu Verbündeten(ich weiß das ist schwer). Wenn Ihr Fragen habt, hier im Forum hört Euch bestimmt jémand zu.Bitte nicht aufgeben!!!Unser Kinderpsychologe hat ganz am Anfang gesagt:Wenn die Eltern ein Problem mit der Lage haben,ist das die eine Sache. Wenn aber das Kind selbst damit ein Problem hat, dann wirds Zeit, das etwas getan wird! Und, bei uns jedenfalls,lag er damit genau richtig.
Gruß Steffi
Meine Psychiaterin hat gleich abgewunken, als ich ADHS bei mir ansprach 🙁 Sie meint auch, dass es eine Modeerscheinung ist. Ich werde meiner Schwester mal ausrichten, dass sie sich eine zweite Meinung einholen soll. Meine Nichte leidet wirklich darunter. Sie weint manchmal und sagt dann immer, sie möchte auch so sein wie die anderen Kinder… Mein Sohn hatte auch so eine Phase, wo er geweint hat. Eine Zeit lang sprach er sogar davon, dass er nicht mehr Leben wollte (und das im Alter von 6 Jahren!!) Er ist manchmal noch etwas depressiv, aber seit er sich immer mehr abnabelt und selbständiger wird, ist auch das besser geworden.

Dass meine Geschwister zum Teil hypoaktiv ist, ist also vererblich? Wir haben uns immer nur für besonders schüchtern und weltfremd gehalten….

Hallo Viti! Das Deine Ärztin so reagiert ist sehr schade, wenn auch leider oft so.Eine Modeerscheinung ist ADS/ADHS ganz sicher nicht. Es ist wohl eher eine folge unserer gesellschaftlichen Entwicklung. So lange ist es ja noch nicht her, das schlechte Schulleistungen und langsames Arbeitstempo halt einfach hingenommen wurden.“Für mehr reichts halt nicht“ hat man gesagt und sich keine Gedanken weiter gemacht. Wie auch, man wußte ja auch nichts drüber. Mein Mann hat ähnliche Problem gehabt wie unser Großer jetzt, dazu noch eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Natürlich haben seine Eltern mit ihm geübt, aber was genau dahinter steckt wußte man damals nicht und hatte auch nicht die Möglichkeit sich an Fachleute zu wenden.Beim heute üblichen Zeit-und Leistungsdruck in unserem Schulsystem fallen ADS/ADHS-ler nunmal auf und ohne professinelle Hilfe leider oftmals auch auf die Nase.Wenn Du oder Deine Familie Euch auf diesem Gebiet gerne weiter informieren möchtet, kann ich Dir das Buch „ADS-Unkonzentriert,verträumt,zu langsam und viele Fehler im Diktat“ von Helga Simchen empfehlen. Allerdings ersetzt es natürlich keine Arztdiagnose! Dazu sind doch recht umfangreiche Tests notwendig und ein Kinderpsychologe der auch was davon versteht. Was die Diagnostik bei Erwachsenen angeht, ist es noch schlimmer. Da findet man kaum Ärzte, die sich damit befassen. Ein Erwachsener hat meist damit auch nicht mehr ganz so viele Probleme, weil er im laufe der Zeit Methoden und Wege gefunden hat, seine Defizite auszugleichen, sich Hilfsmittel geschaffen hat oder manche Situationen gelernt hat zu umgehen. Aber auch auf diesem Gebiet wird es in Zukunft mehr Wissen und Hilfe geben. Sucht Euch einen Fachärzt und laßt das Mädel nochmal testen. Natürlich kann die Diagnose dann auch heißen:kein ADS. Die nächste Frage an den Arzt wäre dann halt: Was können wir tun, um den aktuellen Mißstand zu ändern? Denn egal, ob ADS oder nicht, es muß ja was passieren. Und was einen 6-Jährigen mit Selbstmordgedanken angeht, da würde ich mir als Mutter ganz ehrlich ziemliche Sorgen machen, sowas hat doch Gründe.Da gibt es doch Stellen, wo man sich als Eltern Rat holen kann.
Also, werdet mal aktiv! Gruß Steffi

 

Hallo Viti,
find ich super das du dich so um deine Nichte bemühst, bei dem was du selbst an der Backe hast! Kenne eine Erwachsene Träumerin, die erzählt es wird häufiger als bei uns Hyperaktiven fehldiagnostiziert. Die Ads-Form wird genauso vererbt.Hypos haben leider noch mehr Motivationsprobleme wie Hypers, daher auch öfters Depressionen.Viel Erfolg weiterhin, mit deiner Hilfe schafft es deine Nichte und Schwester sicher voranzukommen.
Liebe Grüße
border2beyond

Zumindest ist meine Schwester dadurch die Einzige in der Familie, mit der ich mich mal über das Thema austauschen kann. Wir geben uns gegenseitig Ratschläge und stärken uns ein wenig dadurch. Ich habe ihr übrigens das mit dem Wochenplan vorgeschlagen 😉

ADS und beginnende Pubertät

ADS und beginnende Pubertät

6Hallo, hat jemand von euch Erfahrung mit einem ADS-Träumer, der in die Pubertät kommt? Er ist völlig durch den Wind. Am liebsten würde er den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Schule ist eh total doof und überhaupt sollten ihn am besten alle in Ruhe lassen. Was macht man da?

Hallo Jutta,
habe selbst einen Sohn zu hause, der seit ein paar Monaten meint, die Schule beginne zu früh, dem oft der Antrieb fehlt, der am liebsten bis mittag schlafen würde und dann gut essen und vor den PC oder den Fernseher. Er hat seit Januar im Schnitt 2 Tage in der Woche in der Schule gefehlt, weil er abends dann nicht mehr einschlafen konnte, morgens, wenn ich ihn zur Schule weckte Kopfschmerzen hatte (waren dann nach 3 Stunden weiterschlafen weg und er topfit)und der sich mit mir auch verstärkt wegen jeder Kleinigkeit anlegt. Bin ich dann konmsequent und lasse ihn nicht gewähren, weiß ich, dass er am nächsten Tag „krank“ ist.
Wir haben es zwischendurch mit Bachblüten probiert.
Das hat eine zeitlang geholfen. Zudem hat uns der Hausarzt zum Psychologen geschickt – da hatte ich jetzt eine Sitzung und er ist in 2 Wochen dran. Mal sehn, ob das etwas bringt. Ich war auch beim Homöopathen. Die Globuli nahm er nach Ostern und ich hatte den Eindruck sie helfen. Trotzdem: seit dieser Woche geht er wieder problemlos in die Schule – ich glaube, nur er weiss warum :-))
Mir war wichtig ihn einerseits immer ernst zu nehmen, andererseits aber in meinem Verhalten konsequent zu bleiben. Die Pubertät ist eh eine schwierige Zeit und die Kids können sich selbst nicht leiden. Als Eltern muss man da mit ihnen durch und versuchen viel Geduld zu beweisen. Und: die Kids müssen erfahren, dass ihr Verhalten auch logische Konsequenzen hat, welche wir Mütter nicht immer verhindern können.
Hat dein Sohn Lust, mit dir etwas zu unternehmen? Vielleicht kann man ihn mit einer gemeinsamen Aktion motivieren. Gruß und viel Kraft,
Lilalu

Hallo Lilalu,

schön mal wieder was von dir zu hören.

Ich weiß, dass die Pubertät eine schwierige Zeit ist, aber ich mache mir halt Sorgen, weil er einen totalen Durchhänger hat und wenn er nicht aufpasse schafft er die Klasse nicht.

Gemeinsame Unternehmungen sind ein guter Ansatz. Wir versuchen es auch immer wieder, aber immer klappt es halt nicht und in der Woche schon gar nicht, weil da jeder seinen Tag total verplant hat. Durch den langen Schulweg hat er halt auch nicht viel Freizeit.

ICh habe jetzt mit ihm einen Plan ausgearbeitet, was er jeden Tag für die Schule zu tun hat. Da stehen die ganz einfachen Sachen drauf, wie Arbeiten vorlegen, Termine einschreiben usw. So zum abhaken, denn anders verliert er total den Überblick. Wir haben das diese Woche begonnen und bisher klappt es ganz gut.
Ich hoffe, dass er mit der zeit den Plan nicht mehr braucht und seine Aufgaben automatisiert.
Ansonsten haben wir ihm den Sonntag zu seiner freien Verfügung gelassen und wenn er einen ganzen Tag im Bett gammeln möchte soll er das tun. Ob das richtig ist weiß ich nicht, aber ich denke er braucht es jetzt einfach mal so.

Hallo Jutta,
das mit dem Plan und dem Gammeltag finde ich eine prima Idee.
Mein Sohnemann mag Pläne auch, ist aber oft zuerst hochmotiviert und dann lässt die Energie zum Durchhalten gigantisch schnell nach.Ich hab bei der Sache immer das Problem, dass ich mir als Mutter im Bezug auf Schule ziemlich Druck mache, denn ich weiß, wie wichtig ein guter Schulabschluss ist und dass er regelmäßig gehen sollte. Mein Sohn ist auf der Hauptschule und möchte eigentlich gerne zur Realschule wechseln. Das wird von seiner Schule nicht unbedingt unterstützt, da er vom Sozialverhalten ein sehr angenehmer Schüler ist. Und solche Schüler wollen sie halten. Daher signalisiert ihm die Schule auch immer wieder, daß er ruhig zu hause bleiben soll, wenn es ihm nicht gut geht. Tolles Verständnis 🙁
Aber ich hoffe auf seine mometanes Hoch und stelle mich der Pubertät mit allen Kräften :-)))
Viele Grüße
Lilalu
Hallo Lilalu,
ja ist schon richtig mit den Plänen, aber bisher hab ich gute Erfahrungen damit geamcht und hoffe, dass es auch dieses mal klappt.

Mit geht es genau so, Ich versuche ihm eigentlich keinen Druck zu machen, aber da er sich in der Klasse sehr wohl fühlt, muss ich ihm halt immer mal wieder vor Augen halten, dass er da raus muss, wenn er die Klasse nicht schafft. Ich weiß zwar nicht, ob das richtig ist, aber ich denke ich muss ihm einfach auch die Konsequenzen aufzeigen.

Die Unterstützung der Schule habe ich schon lange aufgegeben. Ich habe auch erst vor kurzem seine Klassenlehrerin darüber informiert, dass er Medis nimmt. Hast du mit der Schule geredet? Felix hat ja auch Migräne und da das eine Sache ist, die man ja sehr gut vorschieben kann, wenn einem etwas nicht passt, habe ich mit der Schule vereinbart, dass sie ihn nur nach Hause schicken( bzw. mich anrufen, dass er abgeholt wird) wenn es ihm wirklich schlecht geht. Man sieht ihm das an und da die Migräne immer von Schwindel und Erbrechen begleitet ist, kann man eigentlich genacu abschötzen, ob er nur keine LUst hat, oder ob es ihm wirklich schlecht geht. Hört sich vielleicht jetzt hart an, aber nachdem die halbe Klasse auf einmal Migräne hatte, war das notwendig. Wenn Dein Sohn die zensuren für die Realschule hat und du der Meinung bist, dass das die richtige Schulform für ihn ist, kannst du das dann nicht entscheiden? Ich weiß, dass das nicht immer so einfach ist, aber wenn er selbst es möchte und du denkst dass er es schafft, dann würde ich darum kämpfen.
Tja und die Pubertät, ist eine Sache, die ja nun absolut nichts mit ADS zu tun hat, aber da Pubertierende ja sowieso null Bock auf Nichts haben, ist es bei den ADS-Träumern ja noch mehr der Fall.
Aber wir werden das Kind schon schaukeln.
Danke, dass ich mich mal bei dir ausheulen durfte.
LG Jutta

Ich melde mich auch mal wieder.
Felix hat in den letzten Schulwochen doch noch die Kurve bekommen und wurde versetzt (Durchschnitt 3,0). Nicht der Brüller aber er hat es geschafft. Und das obwohl er seit ca Juni die Einnahme der Medis komplett verweigert hat. Er fühle sich damit nicht gut usw. Ich habge ihn dann gelassen und gehofft, dass er selbst weiß ob es ohne geht oder nicht.

Zu Beginn der Ferien hatten wir wieder aml einen Termin bei der Ärztin und als ich ihr die ganzen Probleme so geschildert habe, meinte sie er solle aber unbedingt weiter Medis nehmen, da er sonst vielleicht total abrutscht und „den Hintern nicht mehr hochbekommt“. Da er ja mit den Concerta nicht zurecht kam, hat sie nun doch Strattera verschrieben. Vor einiger Zeit sagte sie, das wäre mehr für die Hypies und jetzt verschreibt sie es ihm doch. Das Medikament baut ja erst nach und nach eine Wirkung auf. Ich muss sagen, er nimmt sie nun seit 5 Wochen und ist sehr ausgeglichen, ABER es waren ja auch Ferien. Morgen geht die Schule wieder los und ich merke schon, wie er sich zurück zieht. Nur die Frage, ob er schon sein Schreibzeug eingepackt hat, lässt ihn „bockig“ werden. Also alle Ampeln auf rot, wenn das Thema irgendetwas mit Schule zu tun hat. Mir graut richtig vor dem neuen Schuljahr.
So, danke, dass ich mcih mal wieder ausheulen durfte

Hallo Jutta,
ich drücke für den Schulbeginn alle Daumen und hoffe, daß die erste Schulwoche für Felix( und dann natürlich für dich) positiv verläuft.
Viele Grüße
Lilalu

Hallo Jutta,

auch ich habe einen Sohn in der Pupertät. Er hat kein ads aber beim Thema Schule darf ich auch nicht mitreden, in dieser Zeit spielen die Homone bei allen verrückt. Kopf hoch es wird wieder, viel Erfolg und gute Nerven weiterhin.Liebe Grüße border2beyond
Ich danke euch Beiden für eure aufmunternden Worte.
Gestern war der erste Schultag und es sieht gar nicht so schlecht aus. Den einen Lehrer mit dem er nicht klargekommen ist, hat er nicht mehr und nach Rücksprache mit der Klassenlehrerin, versucht sie, dass er in Latein (da ist die Klasse geteilt in 2 Gruppen) nicht mehr zu dem alten Lehrer muss.
Versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier nicht die Schuld auf die Lehrer schieben, aber Mathe und Latein sind die beiden Fächer in denen er nicht so gut mitkommt und ausgerechnet die wurden von Männern unterrichtet. Da er aber sehr sendibel ist, kam er mit den Unterrichtsmehtoden der Beiden einfach nicht klar (da werfen die Lehrer Schwämme, übergießen die Kinder mit Wasser, da gibt es auch schon mal eine hinter die Ohren im Vorbeigehen usw.).
Also hoffen wir dass es klappt und ich denke somit stehen uns nur noch die „normalen“ Probleme eines Schulaltages mit einem ADS-Kind in der Pub. bevor *grins*

Hallo Jutta, freut mich für euch, dass sich wenigstens die „äußeren“ Rahmenbedingungen etwas verbessert haben. Aber sag mal wo lebt ihr denn, daß sich Lehrer nur mit Gewalt zur Wehr setzen können?
Hast Du die Ads-Diagnose in der Schule bekannt gegeben und bringt das bei den Lehrern kein Verständnis?

Grüße boder2beyond
Wir wohnen in Sachsen und der Lehrer kommt aus Bayern. Ich habe der klassenlehrerin von dem ADS erzählt und sie wollte mit den Fachlehrern reden. Aus persönlichen Gesprächen mit dem Lateinlehrer (davon gab es letztes Schuljahr reichlich) kann ich dazu nur sagen, dass er unfähig ist Schüler zu unterrichten.
Leider hat es nicht geklappt, dass Felix zu der anderen Lateinlehrerin gekommen ist, also werde ich noch einen Antrag stellen, dass er in die andere Gruppe wechseln kann. Dann werde ich halt den offiziellen Weg gehen, wenn es so nicht geht. Ich denke je mehr Eltern sich zur Wehr setzen um so besser.
Hallo Jutta,

das ist ja schade mit dem Lateinlehrer, aber ich wünsche Dir jetzt schon mal viel Erfolg für den Wechselantrag!

Schon schlimm daß ads-Schwierigkeiten zwar bekannt jedoch immer noch als „absichtliche Verhalten“ eingestuft wird.

Liebe Grüße
border2beyond

Therapie mit Concerta Erfahrungen

Therapie mit Concerta-hat jemand Erfahrung?

 

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Unser Großer soll nun wohl doch auf Medis eingestellt werden(Concerta).Ich stehe generell nicht ablehnend dazu, würde mich aber freuen, wenn irgendjemand ein paar Erfahrungen dabei hat. Mit welchen Nebenwirkungen muß ich rechnen? Kann man in den Ferien auf das Medikament verzichten? Habt ihr die Lehrer in Kenntnis gesetzt? Ich habe eher den Eindruck, das die Lehrerin sehr ablehnend auf Medis reagiert.Zeigt sich eine Wirkung in kurzer Zeit oder solten wir da schon mit längerer Dauer rechnen. So rein vom Bauchgefühl würde ich sagen, wir probieren bis zu den Sommerferien, ob es was nützt. Wenn nicht, würde ich es dann lieber lassen. Es soll ja wohl grade unter den Hypos auch Kinder geben, wo die Medis nichts bringen. Aber was dann? Mag ich gar nicht dran denken. In letzter Zeit haben wir mit Tim öfter das Problem, das er irgendwas blödes anstellt (Sachen zerschneidet, mit Kleber im Zimmer rumschmiert, die Seifenflasche ausleert). Sachen, die er als kleiner Kerl nie angestellt hat, kommen jetzt mit knapp 8 Jahren. Ich habe manchmal schon Angst ihn kurz allein zu lassen bzw. mich für eine Zeit lang in einem andren Zimmer aufzuhalten. Zur Rede gestellt,lügt er manchmal erst mal, er wars nicht. Dann weint er (keine Show, der Kerl ist dann echt unglücklich) und sagt, er weiß nicht warum. Kennt ihr solche Vorkommnisse auch? Da er auch selten erzählt was in der Schule los war, weiß ich meist nicht, ob er damit irgendwelchen Frust loswerden will oder was sonst der Grund sein könnte(es muß ja auch nicht alles mit dem ADS zu tun haben). Wenn ihr Erfahrungen mit Medis (speziell Concerta)bei Hypos habt, helft mir bitte weiter. Danke! Steffi

Hallo Steffi,
Felix nimmt seit Dezember Concerta. Er kommt super damit klar. Vorher hat er Medikinet genommen und auch das war von der Wirkungsweise gut, aber er hat immer vergessen in der Schule nachzunhemen. Jetzt mal zu deinen Fragen: Felix hat wenig Appetit so lange die Tablette wirkt. Und schläft abends später ein als vorher (21 Uhr). In den großen Ferien nimmt er keine, schon alleine weil mir das Geschreibe fürs Ausland zu viel ist. Unsere Lehrer wissen nichts davon, dass er was nimmt, da ich nicht wollte, dass sie ihn von vornherein abstempeln. Da muss man vielleicht auf sein Gefühl hören.
Die Wirkung zeigt sich eigentlich in sehr kurzer Zeit, da sich der Wirkstoff ja nicht über einen längeren Zeitraum aufbaut. Deshalb ja auch die Rebounds, wenn die Wirkung nachlässt.
Liebe Grüße Jutta

Hallo Jutta! Schön das Dein Sohn mit dem Medi so gut klarkommt. Das gibt mir doch Hoffnung. Auf jeden fall werde ich die Lehrer davon erst mal nicht in Kenntnis setzen.Seine Mathelehrerin, die sonst ganz super mit Tim umgehen kann ( sie hat zu Hause auch ein Kind mit Problemen beim Arbeitstempo), steht sehr ablehnend gegen Medis. Dafür schwört sie umsomehr auf Homöopathie. Für solche Experimente fehlt uns leider das nötige Kleingeld und langsam auch Zeit und Nerven. Wir müssen nun noch die Ergebnisse von EEG und EKG abwarten, dann werden wir es mit den Medis versuchen. Welche Erfahrungen hast Du gemacht, was die Wirkungsdauer angeht? Schafft Felix mit seiner morgendlichen Dosis auch die Hausaufgaben oder muß er dafür noch mal was nehmen? In der Freizeit/ Ferienzeit möchte ich das Medikament eigentlich nicht geben, da kommen wir schon zurecht. Mir geht es nur um die Schule, er fährt da momentan voll unter seinem Können. Gerne würde er auch mal ein bißchen was beitragen, aber meist ist er bloß damit beschäftigt das zu schaffen, was die anderen schon längst ferig haben. Die Ergotherapeutin meint auch, das der IQ-Test mit 98 längst nicht das wahr Bild gewesen sein kann. Macht Ihr außer den Medis noch irgendwelche Therapien mit Felix? Tim bekommt Ergo( wegen der Motorik), macht dort jetzt aber ein Konzentrationstraining.

Gruß Steffi

Hallo Steffi,
die wirkungsdauer ist bei Felix sehr gut. Er nimmt früh um 7 uhr die Concerta wenn er zur Schule geht und so gegen 17 Uhr lässt die Wirkung nach. Er kommt also super über die Zeit, wo er sie braucht.
Wir setzen die medis nur in den großen Sommerferien ab. Nicht weil er sie in der Freizeit unbedingt bracuht, oder wir sonst nicht klarkommen, sondern einfach wegen dem Gewohnheitsfaktor. Wir laufen sonst nämlich nach den Ferien wieder wochenlang mit den Medis hinter ihm her.
Felix war über 2 Jahre in Ergotherapie. Als er letztes JAhr an das Gymi in die andere Stadt gewechselt hat, haben wir die Therapie eingestellt, da er es zeitlich einfach nicht mehr schafft. Auch bei ihm stand die Feinmotorik im Vordergrund, was er aber super aufgeholt hat.
Was mich ein bisschen an eurem Arzt stört (nicht falsch versthen bitte) ist, dass er gleich mit einem Langzeitmedikament anfangen will. Eigentlich gibt man erst die kürzer wirkenden Medikamente um den genauen Bedarf zu ermitteln. Die Retard Produkte sind ja doch nicht ganz so individuell zu dosieren.
Aber ansonsten sind die Retard Medis natürlich eine super Alternative, weil eifach keine vergessen wird.
Liebe Grüße
Jutta
www.mutterkindkur.cabanova.de
Hallo Jutta! Danke für Deine Tipps. Das mit dem Langzeitmedi von Anfang an werde ich beim Doc noch mal ansprechen, welche Gründe er dafür hat. Andererseits ist mir die Langzeitwirkung auch recht. In der Schule nachnehmen, das wird Tim nicht alleine schaffen. Oder die Lehrer oder andere Kinder kriegen was spitz. Das möchte ich zumindest erst mal vermeiden. In den Ferien würde ich dann aber auch ganz drauf verzichten.Wenn er keine Schule hat, denk ich kommen wir auch ohne aus. Ergo bekommt Tim schon seit 4 Jahren. Am Anfang wegen der Grobmotorik, dann seit der Vorschulzeit haupsächlich wegen Feinmotorik und jetzt macht er eine Konzentrationstherapie. Das ist oft für ihn recht anstregend und die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Manchmal schafft er es fast eine halbe Stunde recht gut mitzukommen. Dafür ist der Tag dann immer recht stressig:Erst 5 Stunden Unterricht, dann 1 Sunde Förderunterricht in der Schule(obligatorisch für alle Kinder), dann schnell was essen und zur Ergo und hinterher soll er noch Hausis machen.Manchmal geht das dann einfach nicht mehr. Zum Glück sind die Lehrer da tolerant,aber er muß die Aufgaben dann am nächsten Tag nachholen, was nicht weniger Stressig wird. Wenn das mit den Medis funktioniert, wird es wahrscheinlich für alle ein bißchen leichter und die Lehrer hören auch im Unterricht mal, was Tim eigentlich alles weiß. Er saugt wissenschaftlich/ technische Sache geradezu wie ein Staubsauger ein. Lieblingssendungen:“Die Maus“, „Wissen macht AH“, „Welt der Wunder“.Lieblingsspielzeug:Lego-Technik-aber bitte die großen Bausätze für 9-10 Jährige. Zu Weihnachten gabs ein Pneumatikfahrzeug, da mußte ich ihn regelrecht zum Essen und Schlafen zwingen, von mangelnder Konzentration und langsamen Arbeitstempo keine Spur.
Ich staune immer, wie viele ADS-ler trotz aller Probleme aufs Gymnasium gehen.Bei dem Theater im moment in der Grundschule mag ich da garnicht dran denken. Aber es kann sich ja noch so vieles ändern.
Also viele Grüße
Steffi

Hallo Steffi,
tja ASDler und Gymi sind so eine Sache. Als wir Felix am Gymi angemeldet haben wussten wir noch nicht, dass er ADS hat. Ich hab es zwar vermutet, aber bei einem Test in der 3. Klasse hat er auf Grund seiner hohen Intelligenz leicht die Konzentrationsmängel durch wissen ausgleichen können.
Damals hieß es er hätte kein ADS sondern wäre unterfordert. Wir sollten in ins Gymi schicken und dann wird alles von alleine gut. Du weißt ja bestimmt selbst wie das ist. Man klammert sich an solche Aussagen, acuh wenn man eigentlich selsbt anderer Meinung ist. Also Felix ging aufs Gymi und das Chaos nahm seinen Lauf. ein Kind das mit einem Notendurchschnitt von 1,8 auf Gymi gewechselt ist brachte nur noch 5en und 6en nach Hause. Der Schreck war auf beiden Seiten groß. Also haben wir ihn noch mal testen lassen und siehe da, doch ADS. Also haben wir dann mit den Medis angefangen und mittlerweile (nach einem Schulwechsel im Sommer – das alte Gymi wurde geschlossen) hat er auf diesem Zeugnis einen Notendurchschnitt von 2,8. Klar hat er seine Probleme, aber wenn ein ADS-Kind mit einer hohen Intelligenz am einer Mittelschule landet, wird gar nichts mehr. Dann leangweilen sie sich und bekomen, dann die wenigen für sie interessanten Sachen auch nicht mehr mit. Es ist zwar manchmal ein Kampf, aber ich denke es war der richtige Weg. Also ruhig Blut. Sei froh, dass ihr so früh wisst was los ist. Alles andere kommt dann von alleine und wenn er nicht aufs Gymi geht ist das auch kein Beinbruch. Meine Tochter (jetzt 4. Klasse) wechselt im Sommer (mit einem Notendurchschnitt von 2,0)an die Mittelschule. Sie wollte sich den Stress am Gymi nicht antun. Auch gut, wir haben nur darauf bestanden, dass sie eine 2. Fremdsprache lernt, damit ihr der Weg zum Abi noch offen steht.
Ach ja, weißt du eigentlich, dass du mit einem ADS-Kind zur Mutter-Kind-Kur fahren kannst? Wenn du daran Interesse hast, kannst du dich gerne bei mir melden.Ich arbeite als Kurberaterin (www.mutterkindkur.cabanova.de)
Schau mal hier:www.mehr-vom-tag.de. Da bekommst du auch noch mehr Infos zu Concerta.
Liebe Grüße
Jutta

Hallo Jutta! Das mit dem Unterfordert haben der Kinderarzt und die Ergotherapeutin auch bei Tim erst gedacht(sie schwört auch heute noch drauf.)Vielleicht stimmt das je z.t.auch, wenn die Konzentrations-und Tempoproblematik mal gelöst ist. Allerdings kann ich gerne auf eine „Hochbegabung“ verzichten,da gibt es dann gleich wieder genug neue Probleme. Für den Tipp mit der Mutter-Kind-Kur erstmal vielen Dank, aber im Moment passt sowas garnicht in unseren Ablauf.Ich habe einen 400 Euro-Job(2xin der Woche,abends)den ich gerne behalten möchte. Körperlich macht sich der Streß jetzt nicht so arg bei mir bemerkbar, das Kur sein müßte. Ich denke es würde nur für Tim was bringen, wenn die ganze Familie zusammen eine Familien-Therapie dort machen könnte. Was das Gymi angeht, sehe ich das sowieso ganz easy.Wir haben beide kein Abi(mein Mann wegen der Schulleistungen-heute Verdacht auf ADS und Lese-Rechtschreibschwäche, ich-einfach zu faul) und wenn Tim mal in Handwerklich/Technische Richtung gehen will, braucht er nicht unbedingt ein Abi dazu.Im Moment möchte er gerne Müller werden,allerdings mit eigenem Feld und Traktor und Mähdrescher und so! Na zum Glück kann sich das ja noch ändern! Mit den Fremdsprachen hat er es anscheinend nicht so arg. Er lernt ja schon seit der 1.Klasse Französisch. Leider können wir ihn da auch sehr wenig unterstützend da wir beide die Sprache nicht im geringsten können.Ich kann heute nicht mal sagen, ob er sich die Aussprache der Wörter von der Schule richtig gemerkt hat.Sehr ungünstig für Kinder die sowieso nicht alles auf anhieb mitkriegen. Wir können nur abwarten, wie es damit in den beiden nächsten Jahren weitergeht, wenn es dann ums lesen und schreiben geht.Werden nach der Diagnose ADS eigentlich später noch Tests wiederholt oder neue gemacht? Die Ergotherapeutin meint ja das der Intelligenztest eher unter Tims Niveau ausgefallen sein müßte.Möglicherweise sieht der Test,wenn die Medis was bringen, ja doch anders aus und er brauch ganz andere Fördermöglichkeiten (so es die überhaupt gibt).
Die Internetseite werde ich mir mal in Ruhe anschauen, aber jetzt muß ich erst mal was im Haushalt schaffen.
Gruß Steffi

Hallo Steffi,
du kannst die Tests jederzeit wiederholen lassen, wenn du denkst, dass sie nicht richtig ausgewertet wurden (warum auch immer) oder wenn du denkst, es hat sich was verändert.
Wenn wirklich eine Hochbegabung vorliegt, sollte diese auch gezielt unterstützt werden.
Wo wohnt ihr denn, dass er schon ab der 1. Klasse Französisch lernt. Ist auf der einen Seite gut, aber wie du schon gesagt hast, wenn jemand nicht ganz problemlos mitkomt, gibt das natürlich unnötige Probleme.
Die erste Framdsprache hat Felix überhaupt keine Probleme bereitet, aber mit Latein sieht es jetzt schon anders aus.

Liebe Grüße
Jutta
Hi :-), ich war lange nicht in diesem forum und es gibt ne menge neue beiträge, die ich mit interesse gelesen habe. ich frage mich, wieso ich nicht schon von selbst darauf gekommen bin, mal nach einer kur zu fragen, morgen habe ich einen kinderarzttermin mit meinem sohn (12 jahre, er nimmt seit einem 3/4 jahr medikinet) und ich werde dieses thema auf jeden fall anschneiden. gibt es etwa spezielle häuser, die nur auf ads und z.b. hyperaktivität abgstimmt sind? bis zu wie viel jahren kann ich ihn begleiten (und werde ich seine schwester, 15 jahre, auch mitnehmen können?). ich glaube, mein sohn steht unter ziemlich großem druck und das wäre sicher mal eine gute sache für ihn, danke für diesen gedankenanstoß …. lg fhanni

Hallo fhanni,
schön, dass du mal wieder reinschaust. Hm, deine fragen sind so einfach nicht zu beantrworten. Also, wenn die Kur nur für das ADS deines Sohnes sien soll, müsstest du eine Kinder-Reha beantragen. In seinem Alter ist es aber recht schwierig, den KK begreiflich zu machen, dass du ihn begleiten möchtest. In der Südstrandklinik Fehmarn machen sie Kinder-Rehas bis zum Alter von 14 Jahres grundsätzlich nur in Begleitung einer Begleitperson. Diese KLinik ist nur ein Beispiel. Es gibt zahlreiche KLiniken, die sich mittlerweile mit dem Thema AD(H)S befassen.
Solltest du auch Kurbedürftig sein, kannst du eine Mutter-Kind-Kur beantragen. Dein Sohn könnte dann, als ebenfalls kurbedürftiger Patient, auch Behandlungen erhalten. Hier stehst du allerdings im Vordergrund. Grundsätzlich sind MUKI-Kuren für Mütter mit Kinder bis 12 Jahre. Es kommt aber auch die Kurklinik an. Es gibt Kliniken, die nehmen auch noch Kids mit 14 Jahren auf. Die 15jährige Schwester mitzunehmen dürfte zum Problem werden, sofern sie nicht selbst kurbedürftig ist.
Ich hoffe, ich konnte dir erst mal helfen.
Liebe Grüße
Jutta
Hallo habe deinen Beitrag gelesen würde sagen kommt ganz auf das Kind an wir sind mit Concerta nicht zurecht gekommen
Hallo teppichratte! Kannst Du mir kurz berichten, wie es bei Euch gelaufen ist? Vielleicht können wir uns dann ja auch rechtzeitig auf ein paar Probleme einstellen. Wäre echt eine Hilfe!
Gruß Steffi

Hallo an alle! Jetzt war ich schon seit Monaten nicht hier im Forum, war einfach zeitmässig ins Hintertreffen geraten. Ich möchte auch nur kurz berichten, wie es uns inzwischen ergangen ist.Tim bekommt ja seit dem Frühjahr Medis,nach einer einschleichenden Therapie mit Medikinet wurde er auf Concerta retard umgestellt. Wie sich jetzt zeigt, mit vollem Erfolg.Die Nebenwirkungen halten sich absolut in grenzen.Manchmal klagt er schon mal über Bauchweh und das er abends noch eine Weile wachliegt.Das kann aber alles auch andre Ursachen haben und hat auch keine größeren Ausmaße. Dafür sind aber seine Leistungen in der Schule sehr viel besser geworden. Besonders die Mathelehrerin kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.Große Mathetests(2.Klsse,Dauer ca.45 min.)mit den Noten 1-2!!!Das Zeugnis zeigt natürlich auch noch die verbesserbaren Seiten,aber mit einer 2 in Mathe und einer 3 in Deutsch war vor den Medis absolut nicht zu rechnen! Besonders die Ergotherapeutin merkt den Unterschied zwischen Medi und medifreier Zeit(jetzt in den Sommerferien) sehr deutlich bei der Konzentrationstherapie. Wir sind jetzt sehr froh den Schritt in die Medikamentöse Behandlung getan zu haben.Vielleicht ist das eine Hilfe für andere Eltern, die wie wir damals, unschlüssig sind,ob Medis oder nicht. Jetzt freuen wir uns mit Tim auf das neue Schuljahr, das heute angefangen hat. Glaubt mir, das war lange Zeit ganz anders…

Gruß Steffi

ADS Hypaeraktivität Träumerle

ADS Träumerle

Möchten die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen-wer hat Tipps?

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Hallo! Bin hier ganz neu auf Eurer Seite und suche Leute die Erfahrung mit „Träumerle“ haben. Der Kinderpsychologe hat bei Tim (7 1/2) jede Menge Tests gemacht, nachdem uns allen (Eltern, Lehrerin, Ergotherapeutin, kinderarzt) klar war,das Tim Probleme hat sich zu konzentrieren,sehr oft in Gedanken irgendwo abschweift usw. Ich möchte es gar nicht alles aufschreiben, Ihr kennt die Problematik wohl. Die Testergebnisse sind laut Psychologe ein Randfall,möglicherweise auf grund des IQ von 98( was immer das auch heißen mag), schafft er es aber sich durch die Tests mit Clevernes „durchzumogeln“. Der arzt wollte seine Diagnose erst nach einer Konzentrationstherapie entgültig festlegen. Nun warten wir auf einen Therapieplatz allerdings schon seit monaten vergebens. Jetzt muß ich mir von der Lehrerin leider sagen lassen, das Tim den Lernstoff wohl schon beherrscht, aber auf Grund seines langsamen Tempos,“es vielleicht gut für Tim wäre, die 2.Klasse freiwillig noch mal zu wiederholen“- Zitat! Das lehne ich jedoch ab, da er ja nach Aussagen der Lehrer den Stoff doch kann und inzwischen auch in der Klasse seinen Platz gefunden hat.Ich fürchte die Nachteile bei einer Wiederholung täten einen event. Vorteil(wenn der denn käme) überwiegen. Wer von Euch hat Erfahrung mit einem Träumerle?
Ich brauche Tipps, was wir ausser der Ergo( wegen der Motorikprobleme) noch machen können.Gibt es homöopath. Medikamente für solche Kinder? Bitte helft uns. danke Steffi

Hallo Tomundrobin,
ich habe wohl Erfahrungen mit „Träumerle“, aber nicht im Bezug auf medikamentöse Behandlung.
Mein Sohn ist jetzt in der 5.Klasse und war auch immer eher ein Träumer und arbeitete in der Schule sehr langsam. Seine Gedanken schweiften bei jedem Blick aus dem Fenster ab und er hatte ständig etwas vergessen oder konnte sich nicht mehr daran erinnern, was der Lehrer gesagt hatte. Er war sehr ruhig und zurückhaltend in der Klasse. Die Schule hat ihm, bis auf die 3.Klasse, als er eine Junglehrerin hatte, die auf seine Neigungen einging, keinen Spaß gemacht. Jetzt auf einmal geht es – er lernt freiwillig, engagiert sich, geht gerne zur Schule – warum jetzt? – weiß ich auch nicht genau. Für ihn war der Druck mit dem Übertritt zuviel. Überhaupt dieser Leistungsdruck in der Schule. Geht Dein Sohn gerne?
Hattest Du schon einmal Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe? Ein Elterntraining kann auch sehr hilfreich sein.
Gruß
Lilalu

Hallo! Danke für die Antwort. Vielleicht hast Du ja doch ein paar Tipps für mich. Es geht uns auch nicht unbedingt um Medis. Wir suchen nur eine Möglichkeit etwas gegen sein langsames Arbeitstempo zu finden. Die Lehrerin hat genug andre Problemkinder in der Klasse, da kommt es ihr sicher nicht ungelegen Tim die Klasse wiederholen zu lassen.Zumal der Direktor schon in der 1. Klasse in einer Lehrerkonferenz angedeutet hat:“für solche Kinder gibt wäre eine andere Schulform vielleicht besser“!! Dieser Mann wäre bei einer Wiederholung dann Tims Klassenlehrer!!! Du wirst verstehen, das ich da nicht sehr scharf drauf bin. Tim lernt gerne, Mathe ist sein erklärtes Lieblingsfach,er geht auch gern in die Schule und macht freiwillig auch mal was am Wochenende oder in den Ferien für die Schule.Aber in der Klasse kommt er im Tempo einfach meistens nicht mit( wir hatten auch schon einen Mathetest, wo er fehlerfrei alles geschafft hat-keine Ahnung wieso).Aber Abschreiben vom Buch z.B. das dauert immer ewig und bei manchen Aufgaben, sieht er einfach den Sinn nicht ein( z.B. einen Text aus dem Buch ohne die Selbstlaute abschreiben) und dann geht garnichts mehr. Die Lehrerin sagt selbst, das er den Lernstoff beherrscht. Aber schriftlich braucht er zu lange und mündlich ist er einfach zu zurückhaltend, spricht sehr leise und meldet sich selten. Wenn sie ihn auffordert, dann hat er wohl aber meistens die richtige Antwort.Wir suchen einfach ein paar Tipps, wie Tim es schaffen kann,schneller zu arbeiten. Die Ergotherapeutin meint, er würde mit dem Lernstoff eher unterfordert sein. Bei den Tests, die sie mit ihm gemacht hat, lag er im Frühjahr in einigen Bereichen auf dem Stand von 10-11 Jährigen.Aber sein Tempo und das Problem sich konzentrieren zu können, drücken natürlich das Leistungsniveau nach unten. Es ist doch sicher auch furchtbar anstrengend, wenn er zb. noch die Hausaufgaben von der Tafel abschreiben muss und muss schon wieder der Lehrerin zuhören, die grade die nächste Aufgabe erklärt.Manchmal ist dann ein Teil der Hausaufgaben garnicht ins Hausaufgabenheft geschrieben.Zum Glück hat er sich anscheinend bisher alles gemerkt, was er nicht geschafft hat aufzuschreiben.Wie hast Du Deinen Kids in der Schule helfen können? Habt Ihr irgendwelche Therapieformen gehabt? Das mit der Selbsthilfegruppe würde bei mir nur übers Internet funktionieren. Wir wohnen hier auf dem Land und ich habe Tags kein Auto. Außerdem geh ich zwei bis drei abende in der Woche bis in die Nacht arbeiten, da kann ich abends auch nirgends hin und mein Mann muß bei den Kindern sein,unsere Omas sind halt alle ein paar Kilometer weiter weg. Gruß Steffi

Hallo Steffi,
mein Problem war immer, daß ich mir sicher war, dass sich das Tempo meines Sohnes durch Zurückstellen in eine niedrigere Klassenstufe auch nicht erhöhen würde. Ich habe versucht, ihm immer Mut zu machen, sich am Unterricht zu beteiligen. In der 3.Klasse hatte er eine Lehrerin, die arbeitete mit seinen Stärken. d.h. sein Thema waren und sind: die Dinosaurier. Er durfte dazu Beiträge einbringen, Referate halten etc. und es war erstaunlich, wie er sich der Klasse gegenüber öffnete. Zudem erlaubte sie ihm, viele Arbeiten am PC zu erledigen, weil es ihm da auch leichter fiel. Für Hausaufgaben hatte ich eine Mutter, die ich regelmäßig anrief und mir die HA weitergab. Anders wäre es nicht möglich gewesen, diese zu kontrollieren. Es war sehr anstrengend, vor allem da er dann wirklich mit den Anforderungen der 4.Klasse nicht klar kam. Jetzt ist er auf der Hauptschule und er wollte unbedingt in die Ganztagesbetreuung. Ihm waren die Auseinandersetzungen mit mir zu stressig. Jetzt klappt es. Sicherlich könnte er auf die Realschule, aber ich denke, er muss seinen Weg gehen. Momentan ist er hochmotiviert und sein Arbeitstempo nimmt zu. Mal sehn, wie lange das anhält. Ich kenne einen anderen Fall, da bekommt das Kind momentan „Strattera“ und es ist erstaunlich, wie toll sich dieser Junge auf einmal konzentrieren kann. Das Medikament wird aber über die Kinder- und Jugendpsychiatrie streng kontrolliert.
Ich würde auf jeden Fall an deiner Stelle versuchen, deinen Sohn in der Klasse zu halten. Gibt es da von den Noten her Probleme?
Gruß
Lilalu
Hallo! Tim ist jetzt in der 2.Klasse. Noten gibt es bis jetzt ja noch keine. In den beiden Diktaten hatte er jeweils 8 Fehler. Leider ist das schlecht einzuordnen,ob das nun Mittelmaß oder eher schlecht ist. Die Ergotherapeutin meinte, eine Katasthrophe wäre es nicht. Den Mathetest von letzter Woche(eine sogenannter 5-Minuten-Rechenmeister) haben wir noch nicht zurück, den großen Rechentest( über mehr als eine Schulstunde!) haben die Kinder erst am Dienstag geschrieben und auch noch nicht zurück. Ich denke mal, wenn es eine absolute Katastrohe gegeben hätte, hätte die Lehrerin sich schon gemeldet. Den Stoff beherrscht er anscheinend einigermaßen, wenn es nur nicht so lange dauern täte. Leider werden die Kinder auch nicht dazu angeleitet ergonomisch zu arbeiten, zb. erst mal alle Aufgaben zu rechnen, die sie auf Anhieb können und eine schwerer Aufgabe erst danach zu lösen. In der 1.Klasse hatte Tim mal so einen 5-Minuten-Rechentest wo er an der 2. Aufgabe hängen geblieben ist, weil sie ihm schwer viel.Und dann war die Zeit für die anderen Aufgaben weg, obwohl er alle Rechnen konnte. Er war dadurch sehr frustriert. Einige Tage später hat er zu Hause mit der Schere Sachen zerschnitten, was er nie vorher gemacht hat, und konnte hinterher auch nicht erklären warum. So einen Vorfall hatten wir dann nochmal, als er von der Lehrerin beim „Lesewettbewerb“ in der 1.Klasse „per Losentscheid“ abgelehnt wurde. Verständlich graut mir nun vor jedem möglichen ähnlichen Frust, wer weiß, was er dann anstellt. Tims Stärken sind eindeutig auf dem Handwerklichen, beim Bauen und Arbeiten mit Werkzeug. Meine Versuche ihn in der Werk-AG der Schule unterzubringen, scheiterten leider am Starrsinn der Lehrer(„Das ist erst für 3.und 4.Klässler geeignet!“). Diese Jahr habe ich mir den Hausmeister, der die AG leitet persönlich gegriffen und vielleicht, wenn die AG überhaupt noch anläuft und die Zeit dann auch noch zu Tims Stundenplan passt, dann darf er mal kommen. Eigentlich ist Tim ja sehr interessiert an Natur, Forschung und Technik. Seine Lieblingssendungen sind „Wissen macht AH“ und „Welt der Wunder“. Angeblich merken die Lehrer aber nichts davon.Also entweder spielen solche Themen im Unterricht überhaupt keine Rolle oder er lässt sein Wissen einfach nicht raus. Sollte aber ein Lehrer nicht eigentlich in der Lage sein, sowas aus einem Schüler „herauszukitzeln“? Vielleicht wird es in einer weiterführenden Schule interessanter für ihn. da er eher handwerkliche Interessen hat, wäre ja später eine Realschule auch eine gut Richtung.Ich lege keinen so großen Wert auf ein Abitur, es sei denn, es würde ihm relativ leicht fallen. Zu Hause ist er der Absolute Lego-König.Ich hatte gehofft, das wäre eine gute Grundlage, das er auch mal mit anderen Kinder spielen kann. Leider ist der letzte versuch daran gescheitert, das der andere Junge relativ schnell ein (recht primitives )Auto gebaut hatte und nun damit spielen wollte, Tim aber an seinem Fahrzeug wie immer jede Menge Funktionen und Getriebe und Zeugs einbaut und mit seinem Auto einfach nicht zufrieden und fertig wurde. Verständlicherweise hatte der andere Kerl dann keine Lust zu warten und Tim wollte sich nicht mit seiner Meinung nach Halbfertigem zu friedengeben. Seine Ansprüche an das was er baut oder malt oder bastelt sind enorm hoch, alles wird bis ins Detail gemacht, und nichts wird dadurch wie bei andern Kinder. Jüngstes Beispiel:Tims Vogelfutterhaus-aus Holzresten gesägt, gebohrt geschraubt, aber ohne Regenrinne und Wasserablauf für Tim einfach nicht fertig. Voller Stolz hat er es anscheinend einem Klassenkameraden erzählt und der hat glattweg gesagt, Vogelhaus mit Regenrinne?-Du spinnst doch! Die Lehrerin meinte, Tim müßte halt die Ansprüche an sich etwas zurück nehmen. Wie ich das anstellen soll, konnte sie mir auch nicht sagen. Außerdem, ist es denn gut ihn zurecht zu stutzen, seine Ideen und Kreativität einzuschränken? Später bereuen wir das vielleicht mal? Die Ergotherapeutin und auch der Kinderarzt meinten er könnte vielleicht Höherbegabt und damit unterfordert sein, aber der IQ-Test beim kinderpsychologen weist da keine Besonderheiten auf. Die Ergotherapeutin meinte, das könnte aber durch die konzentrationsprobleme ein nicht ganz optimales Ergebnis gewesen sein und es steckt doch noch mehr in dem Kerl drin. Ich weiß einfach nicht,wie ich ihn noch fördern kann um das es ihm auch was bringt.

Gruß Steffi

 

Hallo Steffi, auch ich habe so einen Träumer hier. er ist allerdings schon in der 6. Klasse. Das Problem mit den Rechenmeistern hatten wir auch. Da wird zuviel Zeit mit einer Aufgabe vertrödelt und dann reicht es nicht mehr für den Rest.
Wir haben versucht ihm alles so übersichtlich und einfach zu machen wie es geht, also alle Hefte und Bücher von einem Fach in der gleichen Farbe. Das findet sich schneller im Ranzen. Im Hausaufgabenheft waren die Fächer vorgetragen und z.b. Seite… Nr:…. und am Anfang waren auch die Fächer in der gleichen Farbe geschrieben, wie die Hefte eingebunden waren. Das spart viel Zeit. Beim arbeiten haben wir ihn immer angehalten sich mit Ruhe die Aufgabe durchzulesen und wenn ihm nichts auf Anhieb dazu einfällt zur nächsten zu gehen usw. Das klappte natürlich nicht auf Anhieb und auch heute passiert es manchmal, dass dann einzelne Aufgaben vorne nicht gelöst werden. Jetzt aber nicht mehr aus Zeitmangel, sondern schlicht und einfach weil er vergessen hat, dass da noch eine zu lösen ist. Aber es wird immer besser und bei Arbeiten gibt es wegen der Zeit überhaupt keine Probleme mehr. Die kurzen Zeitspannen für Arbeiten sind auch nur in der Grundschule. Danach haben sie immer mehr Zeit.
Hallo Timundrobin, Ich habe zwei hypoaktive Söhne. Mit hat sehr das Buch von Helga Simchen geholfen:
ADS. Unkonzentriert, verträumt, zu langsam und viele Fehler im Diktat Dort hat sie sich speziell den hypoaktiven angenommen.

Meine beiden Söhne haben neben ihrem Konzentrationsdefizit auch schwerwiegende Störungen in der motorischen und emotionalen Entwicklung.Wir hatten jahrelang Probs mit Enkopresis, Enuresis.. und nichts hat geholfen. Wir hatten uns nach langen Jahren für eine medikamentöse Therapie entschieden, und für uns hat das auf jeden Fall gepasst. Mein großer Sohn ist von der Sonderschule zum Gymnasium durchgestartet, hat seine Lebensfreude wieder.. Laut Psychiater erlebt man aber so einen Wandel wirklich nur, wenn zwischen Leistung und Leistungsfähigkeit ein sooo großer Unterschied besteht wie bei ihm.

Eigentlich möchte ich erstmal nur dieses Buch empfehlen, was mir wirklich sehr beim „Verstehen“ geholfen hat.. und mir letzendlich auch mein eigenes ADS vor Augen führte.
LG
Michael

 

Hallo Michael! Die Probleme mit Enuresis hatten wir auch und der Kinderarzt war da sehr zögerlich mit einer Therapie. Ich habe dann aber auf einer KLingeltherapie bestanden und wir haben mit viel Geduld auch Erfolg gehabt. Wie habt ihr das bloß bei zwei Kids schaffen können, Hut ab, echt!!! Das Buch ist echt klasse, weil es wirklich mal nur um Hypos geht.Ich war echt schockiert über die schlimmen Schulerfahrungen der Kinder. Genau das möchte ich unserm Großen gerne ersparen. Er soll nun wohl doch Medis bekommen(Concerta).Du schreibst, Deinen Kids hat das geholfen.Kannst Du mir von Deinen Erfahrungen berichten? Danke Steffi

Hallo Michael!
Genau dieses Buch hat mir erstmal wirklich erklärt, was ADS überhaupt ist und dann habe ich auf beinahe jeder Seite gedacht, über meine Tochter zu lesen. Mir war dann klar, was mit ihr los ist, bevor ich überhaupt bei irgendeinem Arzt war.
Habe inzwischen Kontakt zu einer sehr netten Familie mit 5 Kindern, davon sind Mama und 2 Kinder ADS/ADHS-betroffen. Deren Papa ist total ADS-engagiert und hat auch schon Seminare von Helga Siemchen besucht. Echt fit im Thema.
Grüße