ADS Wie und Wann habt Ihr es gemerkt?
Mich würde mal interessieren, wann/wie Ihr gemerkt habt, dass Ihr oder Euer Kind ADS/ADHS habt.Bei mir ist es jetzt mit 21 festgestellt worden.
Gruß Kati
Hi Kati,
bei uns war der Ausschlag gebende Punkt der letzte Sommerurlaub.
Kinder total unausgeglichen. Leben auf dem Bauernhof mit rumlaufen bis 21.30 Uhr, keinen roten Pfaden, schlafen müssen in einem gemeinsamen Zimmer war für die beiden unmöglich. Alles was eigentlich Spaß macht, hat die beiden nur aufgewühlt….runterfahren unmöglich…schon morgens ging das Heulen los…Eis kaufen war kein Akt der Freude sondern artete in Tränen aus…Schwimmbad wurde zur Tortur…ständiges aufeinander Rumhacken der beiden…und und und…ich hatte Magenschmerzen nach dem Urlaub…
Dass mein Sohn anders als Gleichaltrige war, habe ich mit 6 Monaten bemerkt.
Mit 3 Jahren habe ich das erste Mal von ADHS gehört und drüber nachgedacht.
Mit fast 7 wurde es diagostiziert.
Mit 9 war es weg.
Anhaltspunkte:
Wenn du von 7 Tagen die Woche nur 6 mal die Tagesschau sehen kannst, weil ansonsten nur Geschrei in der Bude ist…
Wenn die Kinder „einfache“ Tätigkeiten wie Anziehen, Ausziehen, Zähneputzen, etc. nur mit „Betreuung“ schaffen
Wenn ihr nicht mal mehr ins Restaurant gehen könnt, ohne aufzufallen…
Wenn jegliche „Extrawürste“ mit Heulen und Schreien „belohnt“ werden
Wenn der Einkaufsbummel zur Tortur wird
Wenn du selber nur noch mit viel Bier und Zigaretten runterfahren kannst
Wenn du abends erst einschläfst wenn „alles erledigt“ ist
Wenn du morgens aufwachst und deine ersten Gedanken den Aufgaben des Tages glitten und und planst und tust und machst gedanklich den ganzen Tag durch
Wenn du 5 mal auf dein Flugticket guckst und du dir trotzdem nicht merken kannst, dass dein Sitzplatz 6D ist
Wenn du nach einem Granaten-tag um 24.00 Uhr nach Hause kommst und trotzdem nicht ins Bett gehen kannst, obwohl du hundemüde bist
Wenn du Leute abends anrufst und als Antwort kommt: So spät konntest ja nur du sein
Wenn dein Mundwerk rattert, zu jedem Thema und viel persönliche Verletzlichkeiten rauskommen
Wenn du ruhiger wirst, weil du unter Strom stehst und 5 Sachen auf einmal machst
Wenn die Kinder nicht mal 5 Minuten ruhig am Tisch sitzen können
Wenn Strafen völlig ignoriert werden
Wenn die Kinder abends 2 Stunden brauchen um „herunterzufahren“
Wenn sich Verwandte und Bekannte nur noch selten blicken lassen, weil ihnen das zu viel wird
Wenn die Kinder schon morgens wieder topfit sind
Wenn du selber abends nicht schlafen kannst, weil du nachmittags 20 Minuten auf dem Sofa ruhen konntest
Wenn du die 6 Sache einfach vergisst
Wenn du Telefonate vergisst, nur weil kurz darauf was anderes passierte
Wenn du durch Ritalin und Co. ruhiger wirst
Wenn deine Birne rattert ohne ende und du nicht „Nichts denken“ kannst
Wenn dir sobald u dich gesetzt hast tausend Sachen einfallen, um wieder aufzuspringen
Wenn du immer der letzte bist auf den Partys
Wenn du ein Zwei-Hochzeits-Tänzer bist
und, und, und…
Hallo Ihr Beiden,
vielen Dank für Eure Antworten.
Mit welchem Medikament habt Ihr bzw. Eure Kinder schon Erfahrungen gemacht.
LG Kati
Hallo Kati,
wie bist du denn darauf gekommen, dich testen zu lassen?
Gruß
Lilalu
Hallo Lilalu,
ich war immer müde und abgeschlagen/unausgeglichen und bin deswegen beim Art gewesen, der mich wiederum zur Fachärztin überwies.
Die vermutete sehr schnell dass ich ADS habe.
Und wie war das bei dir? Welche Medikamente bekommst Du?
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, da unser Sohn auch ADHS hat und ich manchmal echt verzweife!
Wie wir es bemerkt haben, das unser Sohnemann (11 Jahre) ADHS hat:
Ich selbst habe immer gesagt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er konnte keine fünf Minuten ruhig sitzen und war immer hibbelig und echt nervig. Auf der Couch hat er sprichwörtlich die Füße zur Decke gestreckt und sich in allen Himmelsrichtungen gedreht. Er hat alle in den Wahnsinn getrieben!
Aus einem anderen Grund war er war 4 1/2 Monate in einer Tagesklinik, die aber bei der Nachfrage, ob er die Krankheit hat, verneint wurde. Gut, da sie ja auch damit zu tun hatten, war ich erst mal ruhig und dachte, es würde schon stimmen. Das Zusammenleben mit ihm war der reinste Horror und da ich Hausfrau bin, und für die Kinder da bin, war ich abend fix und fertig und habe oft heulen müssen. Selbst die Kinderärztin hat es nicht bemerkt. Obwohl ich bei irgendwelchen Untersuchungen immer genervt war und die Sprechstunden-Damen alles mitbekommen haben, kam nie eine Äußerung.
Gewissheit haben wir erst viel später bekommen, da eine Arbeitskollegin meines Mannes auch ein Kind hat, welches Probleme hatte. Sie hat uns einen Arzt empfohlen und wir haben ganz schnell einen Termin machen lassen. Nach einem Test stand es fest, dass er ADHS hat. Seitdem ist er in Behandlung und bekommt auch Medis. Trotzdem bringt mich der Junge um den Verstand. Vor allem ist er permanent an seinem Bruder dran und ärgert ihn wo er nur kann. Schuld sind aber immer nur die Anderen!
Er war in diesem Jahr eine Woche auf Klassenfahrt und es war zu hause herrlich ruhig- wie im Urlaub. Kein Streit und es war echt toll. Als er dann wieder gekommen ist, ging alles wieder von vorne los.
Manchmal sage ich zu mir, dass es besser wäre, wenn er nicht mehr bei uns leben würde.
Es ist echt nicht einfach, mit einem ADHS Kind zusammen zu leben, vor allem, wenn man selbst noch krank ist.
Danke fürs zuhören…
dragonheard
Hi Dudes,
bei uns ist es unser Sohn, 7 Jahre, der uns und sich und unser Leben ordentlich durcheinander wirbelt. Wir waren gestern zum ersten Mal im SPZ, der Arzt meint es geht in Richtung ADS.
Mein Sohn ist seeehr impulsiv, bekommt teils aggressive Ausraster mit Schreien, ab und zu versucht er auch Treten, Schlagen. Bis jetzt konnten wir es immer abfangen, doch die Schule (er ist in der ersten Klasse!!!) steht phasenweise täglich auf der Matte, allen voran der Rektor, und beschwert sich. Es ist so schrecklich anstrengend, immer zu hoffen, dass der Tag in der Schule gut gelaufen ist, dass nichts passiert ist, was ihn ausrasten lässt. Das war der Punkt, an dem mir klar war: SO geht es nicht weiter.
Dass mit ihm etwas `nicht stimmt` spürte ich schon im Kleinkindalter. Die letzte schlechte Phase habe ich auf den Umzug geschoben. Ich hab lange, lange Zeit nicht an die Krankheit ADHS/ADS geglaubt, aber allmählich tendiere ich dazu. Ich war auch schon immer anstrengend, impulsiv und wild. Erst jetzt erahne ich, was meine Eltern mit mir ausgehalten haben.
Mein Ziel ist, meinem Sohn mit Hilfe des SPZs, Ergotherapie usw zu helfen, mit sich selbst und seinen Emotionen/Reizüberflutungen so klar zu kommen, dass er ein guter Mensch mit beiden Beinen auf dem Boden wird!